Das erste Rennwochenende der neuen Saison endete für Ferrari mit "gemischten Gefühlen". Denn während Rubens Barrichello sich sensationell durch das Feld nach vorne kämpfte und eine starken zweiten Platz belegte, schied Michael Schumacher nach einem schwierigen Rennen aus.

"Nach solch einem problematischen Qualifying Zweiter zu werden ist nicht schlecht", konstatierte Ross Brawn. "Es ist aber eine Schande, dass Michael nicht ins Ziel kam und dabei wichtige Punkte verlor, welche er sicherlich noch geholt hätte", fügte Teamchef Jean Todt hinzu.

Dennoch war der kleine Franzose damit zufrieden, dass die Roten beweisen konnten wie "konkurrenzfähig" ihr F2004 M ist. "Wir wissen, dass der neue Wagen und weitere Reifenentwicklungen kommen", so Brawn. "Deswegen ist ein zweiter Platz mit dem alten Auto nicht schlecht und ein guter Anreiz für uns alle."

Rubens Barrichello "genoss" seine Fahrt dabei sehr. "Die anderen Teams haben offensichtlich einen Schritt vorwärts gemacht, aber ich muss unserem Team gratulieren solch ein gutes Auto produziert zu haben. Und auch die Reifen waren sehr gut - sie hätten noch ein Rennen durchgehalten", lobte der Brasilianer das schwarze Gold.

Kein Lob gab es hingegen für einige der Neulinge: "Ich hatte einige Probleme mit dem Verkehr", klagte er. "Es gibt ein paar neue Jungs da draußen die immer im Weg stehen, weswegen wir ihnen noch die F1-Manieren beibringen müssen."

Kein Fall schlechten Benehmens war hingegen der Unfall zwischen Michael Schumacher und Nick Heidfeld. "Bei diesen Zwischenfällen gibt es immer unterschiedliche Meinungen und meine ist, dass es unmöglich ist einen von uns dafür zu beschuldigen", stempelt Schumacher den Vorfall als normalen Rennunfall ab. "Ich sah ihn als ich aus der Box kam nah hinter mir und ich machte klar, dass ich meine Position verteidige. Dann verlor ich plötzlich den Sichtkontakt in den Spiegeln und fuhr in die Kurve als ich getroffen wurde. Ich habe es schon im Fernsehen gesehen: Heidfeld war im Gras und hatte nicht die volle Kontrolle über sein Auto. Ich kann ihn nicht dafür beschuldigen, dass er versucht hat mich zu überholen. Mein Auto war leicht beschädigt, weswegen es keinen Sinn machte weiter zu fahren."

Trotzdem sieht der amtierende Weltmeister auch einige positiven Lehren aus dem Australien-Wochenende: "Wir waren konkurrenzfähig und das obwohl wir das letztjährige Auto eingesetzt haben", bilanzierte der zweifache Familienvater. "Wir hatten eine großartige Rennpace und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich Klien hätte überholen können."