Sieben Zehntelsekunden sind es - sie liegen zwischen dem besten Michelin- und dem besten Bridgestone-Piloten. Gut, Pedro de la Rosa fuhr um 13 Runden mehr als Michael Schumacher. Kimi Räikkönen fuhr exakt gleich viele Runden wie Schumacher, nämlich 15 an der Zahl. Auf den "Iceman" fehlen dem Weltmeister vier Zehntel. Ist das viel? Ist das wenig? Es ist. Vor allem aber ist es eine Freitags-Bestzeit für die Franzosen und die bringt bekanntlich nur die goldene Ananas. Und so schlagen sich die beiden Gummi-Direktoren auch nicht mit Platzierungen und Rückständen herum, es geht ihnen um etwas ganz anderes - nämlich darum, möglichst viele Daten einzusammeln…

Michelin-Motorsportdirektor Pierre Dupasquier zeigte sich erfreut ob der konstanten Wetterbedingungen und eben vieler gewonnener Daten. Er räumte aber ein: "Die Reifenabnützung war heute signifikant. Aber das ist am ersten Tag hier in Melbourne durchaus normal. Doch die Strecke hat sich im Laufe des Tages verbessert, so wie wir das erwartet hatten."

Dupasquier merkte an: "Trotz der Regeländerungen sind wir nicht weit von den Rundenzeiten des Vorjahres entfernt. Es ist offensichtlich, dass wir ohne diese Regeln viel schneller fahren würden, die FIA hat also einen guten Job erledigt. Die neuen Regeln bringen auch eine Menge an neuen Parametern mit sich, die es zu bedenken gilt - solche Herausforderungen liegen uns. Bisher bin ich mit unserem Fortschritt sehr zufrieden."

Bridgestone rüstet neben Ferrari in diesem Jahr nur noch Jordan und Minardi mit Reifen aus. Da aber die schwarzen Minardi-Boliden in der Box bleiben mussten, waren es nur noch fünf Piloten, die mit den japanischen Reifen unterwegs waren. Die Speerspitze des Gummikonzerns heißt aber ohnehin Ferrari. Ob des Rückstands von Michael Schumacher zeigte sich Bridgestone-Boss Hisao Suganuma keineswegs besorgt.

Suganuma erklärte: "Da die Strecke am Morgen noch sehr schmutzig war, waren die Rundenzeiten nicht wirklich gut. Obwohl einige Teams sehr wenig fuhren, konnte Jordan gute Stints fahren und ich denke, dass die daraus gewonnenen Daten sehr hilfreich sind. Am Nachmittag absolvierte dann auch Ferrari ein volles Programm - sie konnten beide Reifen-Spezifikationen testen und uns jene Daten geben, die wir benötigen."

Suganuma fügte hinzu: "Die ausgewählten Reifen müssen in diesem Jahr in beiden Qualifyings und im gesamten Rennen eingesetzt werden - daher sollten wir die Daten mit unseren Teams sehr sorgfältig analysieren um die jeweils passende Reifenmischung herausfinden zu können. Es ist wichtig, einen sicheren und standfesten Reifen zu haben. Alles in allem ein befriedigender erster Tag."