Auch nach der Minardi-Teampräsentation am heutigen Donnerstag hängt die Teilnahme der Italiener noch vom guten Willen der Scuderia Ferrari ab.

Genauso wie der große rote Bruder möchte Minardi die neue Saison mit einem Vorjahreswagen beginnen. Im Unterschied zu Ferrari möchte Paul Stoddart aber ein nicht an die neuen Aerodynamikregeln angepasstes Auto einsetzen. Hierzu benötigt er die Unterschriften aller neun Konkurrenzteams, wobei nur noch jene von Jean Todt fehlt.

"Wenn Todt heute Nacht hier ankommt werde ich zu seinem Hotel fahren", so Stoddart. "Ich hoffe, dass dies im Hotel abseits der Strecke aussortiert werden kann und dass wir morgen stolz alle Unterschriften präsentieren können."

Ohne die Unterschrift des kleinen Franzosen sei man jedoch "in Problemen". Eine Hürde hat das Team bereits genommen: "Die FIA-Seite ist erledigt", so Stoddart, dessen Autos die Sicherheitsüberprüfungen überstanden haben. "Das Auto stimmt mit dem 2005er Sicherheitsreglement überein."

Eine kleine Spitze in Richtung seines speziellen Freundes Max Mosley konnte sich Stoddart dabei nicht verkneifen: "Erinnert Euch daran: Max sagte, dass die Autos mit diesem Bodywork keine Scrutineering Freigabe erhalten würden. Nun ja, die FIA scheint sich davon distanziert zu haben." Jetzt fehlt nur noch die zweite Hürde. Die rote Hürde.

Als Notlösung könnte Minardi auch das 2005er Aerodynamikpaket auf den PS04B montieren. Dieses wurde allerdings noch nie auf der Strecke getestet und könnte somit ein Sicherheitsrisiko darstellen.

Stoddart zeigt sich aber weiterhin "zuversichtlich": "Ich glaube, dass all dies am Ende des Tages vorbei sein wird. Draußen drohen die Leute sogar schon damit Ferrari-Fanartikel zu verbrennen."

Weltmeister Michael Schumacher versuchte die Haltung seines Chefs derweil mit einem Vergleich zu seiner Lieblingsfreizeitbeschäftigung zu begründen. "Stellt Euch doch mal vor, dass es eine neue Fußballregel gibt, die besagt, dass man nur noch zehn Spieler hat. Und dann gibt es ein Team, das immer schlecht ist. Würdet Ihr zulassen, dass sie mit elf Spielern antreten dürfen?"