John Elkann, Fiat-Erbe und Präsident der Investmentgesellschaft Exor, drückte in einem Brief seine Freude über den guten Saisonstart Ferraris aus und betonte, dass Veränderungen beim Traditionsteam notwendig waren. "Maurizio Arrivabene hat die Leitung der Scuderia Ferrari übernommen. Mit Räikkönen und Vettel greifen zwei große Weltmeister ins Lenkrad. Und das Team stand wieder auf der höchsten Podeststufe", fasste er den Saisonstart von Ferrari zusammen.

"Die Formel-1-Saison 2014 war für Ferrari ein wirkliches Desaster und daher war es unvermeidbar, mit Änderungen voranzuschreiten", schrieb Elkann. "Das Wichtigste ist der Abgang von Luca di Montezemolo, der die Gesellschaft 20 Jahre lang mit großer Energie und Engagement geführt hat." Montezemolo sei besonders gut darin gewesen, die Faszination und die Magie der Marke zu bewahren und habe die weltbesten Autos geschaffen.

"Bis 2008 gelang es Ferrari unter seiner Präsidentschaft, die Erfolge auf der Strecke zu steigern, dank des Doppels aus Todt und dem unerreichten Schumacher", betonte er. "Die Aufgabe, zu dieser Pracht zurückzukehren, obliegt nun Sergio Marchionne."

Niki Lauda räumte gegenüber La Repubblica ein, dass er von den Fortschritten Ferraris etwas überrascht gewesen sei. "Aber das liegt in der Natur der Sache. Letztes Jahr hatten wir einen deutlichen Vorsprung. Den haben wir jetzt nicht mehr. Das ist aber nicht so verheerend. Wenn man vorne ist, werden die anderen Mittel ergreifen oder es zumindest versuchen. Ferrari ist das gelungen, die anderen müssen es noch schaffen", sagte er.

"Der von Marchionne gewollte Abgang von Montezemolo war für Luca schmerzhaft, aber er hat funktioniert. Im Sport sucht man nicht nach Perfektion, sondern nach Funktionalität und daher funktioniert Ferrari", erklärte Lauda. Er sei mit Montezemolo befreundet, müsse aber zugeben, dass nach 23 Jahren vielleicht ein Zyklus zu Ende war. "Aber ich hoffe, oder träume davon, dass die beiden eines Tages Frieden schließen werden. Und dass ihre Egos brüderlicher werden."