"Kurz, oder nicht?" So fiel Romain Grosjeans Fazit zum ersten Trainingstag in Malaysia aus. Dabei musste selbst der Franzose lachen. Insgesamt fuhr der Lotus-Pilot 21 Runden am Freitag, musste seinen Boliden aber schließlich mit technischen Problemen an der Mercedes-Power-Unit abstellen. "Das Team untersucht das gerade. Vielleicht ist es das gleiche wie bei Lewis [Hamilton]", erklärte er auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com und fügte lachend hinzu. "Hoffentlich können wir im Qualifying dann morgen wie er um die ersten Reihe kämpfen."

Bereits zum Beginn der Session bemerkte Grosjean, dass die in der Mittagspause umgesetzten Änderungen nicht in die richtige Richtung gingen. Schließlich tauchte das Problem mit der Power Unit auf und somit war der Lotus-Pilot nicht mehr in der Lage, Longruns oder Tests auf den Option-Reifen zu fahren. "Das war schon eine recht frustrierende Session", gab Grosjean zu Protokoll.

Romain Grosjean war nur wenig begeistert, Foto: Sutton
Romain Grosjean war nur wenig begeistert, Foto: Sutton

Durchweg positives Gefühl

Diese Ernüchterung konnte aber sein insgesamt positives Gefühl kaum mindern. "Der Morgen war gut und ich habe das Auto wirklich geliebt", so Grosjean. Der Franzose konnte Arbeiten am Basissetup erledigen und zumindest in dieser Session verlief alles nach Plan. "Wir haben einfach auf den Daten von Australien und denen der letzten Jahre in Malaysia aufgebaut und es hat funktioniert."

Insgesamt kommt der Lotus-Pilot kaum aus den Lobeshymnen rund um seinen E23 heraus. Endlich stimmt seiner Meinung nach die Basis und das erlaubt es, mit der Balance zu spielen und entsprechend die Reifen zu schonen - ein extrem wichtiger Aspekt in Malaysia. "Vergangenes Jahr verstand ich niemals wirklich, wie ich die Reifen schonen, sie ins Arbeitsfenster bekommen oder mit ihnen pushen kann", erklärte er. "Das Auto hat gemacht, was immer es wollte." 2015 passt hingegen das Paket deutlich besser zusammen.

Dieser Aspekt und die heißen Temperaturen sollten Lotus in die Karten spielen - so zumindest der Trend der letzten Jahre. "Im Qualifying in Melbourne war es ein bisschen kühler und wir hatten etwas zu kämpfen", erklärte der Lotus-Pilot. Dieses Problem sollte bei rund 60 Grad Streckentemperatur in Malaysia - trotz der Möglichkeit von Regen - nicht auftauchen. "Es war tatsächlich überraschend, dass ich heute von Anfang an ein gutes Gefühl hatte", bezog sich der Franzose auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com auf die Reifen bei den heißen Bedingungen. Ein Selbstläufer sollte das Wochenende dennoch nicht werden. "Natürlich sind die Reifen bei diesen Bedingungen sehr beansprucht. Sollten wir es richtig hinbekommen, kann alles gut sein, ansonsten können einem aber auch schnell die Felle davonschwimmen."