Barcelona: Fisichella schneller als die Vorjahrs-Pole!

Man stelle sich vor – all die Maßnahmen, Regeländerungen – und dann fährt Giancarlo Fisichella in seinem Renault im Winter bei 9 Grad Celsius um sechs Zehntelsekunden schneller als Michael Schumacher im Vorjahr bei seiner Pole-Position. Fisichella's Zeit: 1:14, 408 Minuten. Sicher ist nicht klar, wie viel Sprit im Auto war, man weiß aber: Fisichella fuhr diese Zeit in der 18. Runde eines Stints. Bei den Temperaturen dauert es eine Zeit, bis die Reifen richtig auf Temperatur kommen – in dem besagten Stint brauchte "Fisico" 15 Runden, um erstmals eine Zeit von 1:14,6 Minuten fahren zu können – was wiederum einiges über die Reifen-Generation 2005 aussagt…

Der Wermutstropfen für den Italiener: Er verursachte eine der beiden roten Flaggen, als sich sein Motor in Rauch auflöste. Die andere Unterbrechung wurde von Mark Webber ausgelöst, als er seinen Williams am Ende der langen Zielgeraden ausrollen lassen musste.

Auf Platz 2 der Tagesliste findet man den einzigen Fahrer, der mit einem Auto nach dem Reglement 2004 unterwegs war – Ricardo Zonta im Toyota TF104B. Zonta fehlte nur eine Zehntel auf Fisichella, nur wenige Tausendstelsekunden hinter dem Brasilianer reihte sich der zweite Renault-Pilot ein, Fernando Alonso.

Eine halbe Sekunde dahinter Juan Pablo Montoya im McLaren-Mercedes, der mit 119 Runden der zweitfleißigste Pilot des Tages war - hinter Toyota-Pilot Jarno Trulli mit 122 Runden. Trulli fuhr heute zum letzten Mal mit dem stark überarbeiteten Toyota TF105, morgen wird Ralf Schumacher in den aerodynamisch auffälligen Boliden klettern. Trulli wurde Neunter, Rückstand 1,6 Sekunden. Pedro de la Rosa übernahm von dem rekonvaleszenten Kimi Räikkönen den zweiten Silberpfeil, nach 63 Runden fehlten dem Spanier 1,7 Sekunden auf die Pace, womit er sich auf Platz 11 einreihte.

Auf den Rängen 5 und 6 die beiden Red Bull-Fahrer David Coulthard und Christian Klien. Coulthard fehlten nur 0,9 Sekunden auf die Bestmarke, der Schotte drehte satte 116 Runden. Nach 80 Umläufen war Christian Klien um rund drei Zehntel langsamer als der Nr.1-Pilot des frisch gebackenen Rennstalls.

Mit recht kleinen Brötchen, zumindest was die Rundenzeiten betrifft, müssen die neuen Williams-Fahrer leben. Mark Webber (Rückstand 1,4 Sekunden) auf Rang 7, Nick Heidfeld, zwei Zehntel langsamer als Webber, auf Platz 10.

Ferrari-Pilot Rubens Barrichello war an seinem ersten Testtag der schnellste Bridgestone-Pilot, er reihte sich nach 118 gefahrenen Runden mit einer Rundenzeit von 1:15, 912 Minuten auf Rang 8 ein, ihm fehlten 1,5 Sekunden auf die Bestmarke von Fisichella. Michael Schumacher konnte heute nur die beiden Jordan-Rookies hinter sich lassen. Nach 76 Runden ergab sich ein saftiger Rückstand von rund 1,8 Sekunden.

Am Ende des Feldes, hoffnungslos abgeschlagen, wieder die beiden Jordan-Newcomer Nahrain Karthikeyan und Tiago Monteiro, die sich im Vergleich zu gestern jedoch steigern konnten.

Die Tests in Barcelona werden natürlich auch morgen Donnerstag fortgesetzt.

Die Testzeiten aus Barcelona

Platz Fahrer (Team) Reifen Zeit Runden
1. Giancarlo Fisichella (Renault) M 1:14.408 87
2. Ricardo Zonta (Toyota TF104B) M 1:14.502 91
3. Fernando Alonso (Renault) M 1:14.552 75
4. Juan Pablo Montoya (McLaren) M 1:14.552 75
5. David Coulthard (Red Bull) M 1:15.372 116
6. Christian Klien (Red Bull) M 1:15.673 80
7. Mark Webber (Williams) M 1:15.841 70
8. Rubens Barrichello (Ferrari) B 1:15.912 116
9. Jarno Trulli (Toyota) M 1:16.043 122
10. Nick Heidfeld (Williams) M 1:16.077 94
11. Pedro de la Rosa (McLaren) M 1:16.133 63
12. Michael Schumacher (Ferrari) B 1:16.188 76
13. Nahrain Karthikeyan (Jordan) B 1:19.179 86
14. Tiago Monteiro (Jordan) B 1:19.718 32