Fernando Alonso muss nach seinem Unfall am Sonntag im Rahmen der Testfahrten von Barcelona eine dritte Nacht im Krankenhaus verbringen. Das erklärte seine Manager Luis Garcia Abad am Dienstag gegenüber spanischen Medien.

"Der Einschlag war ziemlich hart", wird Abad zitiert. "Wir müssen sichergehen, dass alles in Ordnung ist, weshalb ich nicht sagen kann, ob es ein, zwei oder drei weitere Tage sind." McLaren hatte am Sonntag bekanntgegeben, dass es Alonso gut gehe, gleichzeitig aber eingeräumt, der Spanier habe eine Gehirnerschütterung erlitten.

Die lange Verweildauer Alonsos in ärztlicher Obhut stellt nicht nur seinen Einsatz bei den am Donnerstag beginnenden Testfahrten in Frage, sondern ist auch Wasser auf die Mühlen jener, die an der offiziellen Unfallursache zweifeln.

Zeuge widerspricht McLaren

McLaren hatte am Montag den starken Wind am Circuit de Catalunya für den Crash verantwortlich gemacht, beharrlich hält sich jedoch das Gerücht, Alonso habe im Cockpit einen Stromschlag erlitten oder es seien giftige Batteriedämpfe ausgetreten, wodurch er außer Gefecht gesetzt worden sei.

Alonso wurde ins Krankenhaus geflogen, Foto: Sutton
Alonso wurde ins Krankenhaus geflogen, Foto: Sutton

Der Formel-1-Fotograf Jordi Vidal, der den Unfall mit eigenen Augen sah, widersprach via Twitter McLarens Version, wonach Alonso wegen einer Windböe auf den Kunstrasen am Außenrand der Strecke gekommen sei und deshalb die Kontrolle über den Wagen verloren habe. Zudem sei der Einschlag in die Mauern keineswegs so heftig wie behauptet gewesen, so Vidal.

Alonso selbst hat jedenfalls keine Erinnerungen an den Unfall. "Es ist völlig normal, dass er sich nicht an den Unfall erinnern kann. Wichtig ist, dass die medizinischen Tests negativ waren. Ich denke, dass er das Krankenhaus schon bald verlassen wird", sagte Flavio Briatore, ein langjähriger Freund des Spaniers.

Das McLaren-Statement zum Unfallhergang im Wortlaut

"Sein Auto ist am Ausgang von Kurve drei - einer schnellen bergauf Rechtskurve - weit nach außen auf den Kunstrasen gekommen, der die Streckenbegrenzung darstellt. Dadurch hat das Auto an Traktion verloren, wodurch es instabil wurde. Das Auto ist auf die Innenseite der Strecke ausgebrochen, wo es wieder Traktion hatte und dann die Wand berührt hat."

"Zuerst hat er die Wand mit dem rechten Vorderrad, anschließend mit dem rechten Hinterrad berührt. Es war ein signifikanter seitlicher Aufprall, der den vorderen Radträger und die Achse beschädigt hat. Nach dem ersten Einschlag ist das Auto etwa 15 Sekunden lang an der Wand entlang geschrammt, bis es zum Stehen kam. Alle vier Räder blieben am Auto, zwischen den Achsen wurde weder Karosserie, noch Crash-Struktur beschädigt."