Der mit Spannung erwartete Launch des McLaren-Honda für die Saison 2015 ging verhältnismäßig unspektakulär über die Bühne. Geht es nach Jonathan Neale, zählen ohnehin nur die Taten auf der Strecke. Nach einem beeindruckenden Aufschwung in der Vorsaison mit dem überlegenen Mercedes-Aggregat will McLaren zwar keinen Rückschritt in Kauf nehmen, weiß jedoch, dass der Start in die neue Honda-Ära keinesfalls reibungslos von statten gehen wird.
"Für die Formel 1 und die Fans ist es natürlich eine tolle Sache, dass mit McLaren und Honda eine der erfolgreichsten Kombinationen der Geschichte nun zurückkehrt. Allerdings sollten wir allesamt realistisch bleiben was die Erwartungshaltung angeht", fordert der McLaren-Geschäftsführer. Vor allem die erfolgreiche Ära Ende der 80er-Jahre mit Ayrton Senna und Alain Prost dürfe für McLaren-Honda dabei (zunächst) kein Maßstab sein.
McLaren-Honda: Kampfansage an die Spitze
Beim ersten Test in Jerez (1. - 4. Februar) kann es für das Team so zunächst nur darum gehen, die wichtigsten Funktionen zu checken, das Auto zum Laufen zu bringen und den Fahrern eine Eingewöhnung des neuen Arbeitsgerätes zu verschaffen. "Wir stehen natürlich da, wo die anderen Teams vor genau einem Jahr standen. Es ist für uns ein kleiner Nachteil, aber der gleiche Weg."
Für den britischen Traditionsrennstall hat Neale bereits die Wunschvorstellung eines Zeitplans für die Saison 2015 entworfen: "In der ersten Saisonhälfte wollen wir soweit kommen, dass wir in Sachen Leistungsfähigkeit und vor allem Standfestigkeit auf einem soliden und problemfreien Niveau ankommen. Dann können wir schauen, wo die Konkurrenz steht und uns auf Performancesteigerung und die Aufholjagd konzentrieren."
Honda-Eintritt birgt große Chance
Zwar darf ein zumindest zwischenzeitlicher Rückschritt gegenüber dem Vorjahr mit Mercedes-Antrieb durchaus erwartet werden, jedoch sieht Neale auch viele Vorteile der neuen alten Kooperation mit Honda: "Für uns ist das eine große Chance, denn vieles wird neu aufgerollt, überarbeitet, und unter anderem Blickwinkel betrachtet. Uns ist aber natürlich bewusst, dass wir nach wie vor Arbeit ohne Ende vor der Nase haben."
Hinsichtlich der Ambitionen der neuen Partner sowie des Fahrergespanns gibt es allerdings kaum Abweichungen: "Wir haben uns ein Team aus Gewinnern aufgebaut. Jeder Mitarbeiter hat diese Ambition und den Antrieb, immer gewinnen zu wollen - und das betrifft vor allem die Fahrer. Ich bin mir sicher, dass wir das Paket und das Potential haben, über früher oder länger wieder an der absoluten Spitze mit der harten Konkurrenz um die größten Erfolge zu kämpfen."
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