Wussten Sie, dass Mike Hawthorn mit bürgerlichen Namen John Michael hieß? Nein? Da sind sie nicht der Einzige. Kaum einer kannte den Engländer, der sich Zeit seiner Karriere hinter einer Mauer an Arroganz versteckte, wirklich. Das brachte ihm bei englischen Journalisten sogar den Titel 'unbeliebtester Weltmeister' in der F1-Geschichte ein.
Windschattenduell mit Fangio
Dabei war Hawthorn der erste Engländer, der nach dem zweiten Weltkrieg einen regulären Grand-Prix-Sieg und einen Weltmeistertitel errang und damit eine lange Tradition englischer Dominanz im Motorsport begründete. Vergessen ist sein unglaubliches Windschattenduell mit Juan-Manuel Fangio während des Frankreich Grand Prix, das er am Ende gewann. In den Schlagzeilen kam Hawthorn nur vor, wenn die britischen Medien mal wieder eine Hetzkampagne starteten und ihn als Vaterlandsverräter anprangerten.
Selbst das britische Unterhaus diskutierte über seine Entscheidung, zu Ferrari zu wechseln. Seine Landsmänner warfen ihm vor, dem Militärdienst entgehen zu wollen, dabei wollte Hawthorne nur für das beste Team der damaligen Zeit fahren. Im Ferrari Dino 246F1 krönte sich Hawthorn letztlich auch zum F1-Champion. Ein Sieg in Reims sowie fünf zweite Plätze und ein dritter Platz reichten dem Briten zur WM-Krone aus. Erst 1982 gelang es einem Piloten wieder sich mit nur einem Sieg zum Weltmeister zu krönen - und zwar Keke Rosberg.
Nach den tödlichen Unfällen seiner Kumpels Luigi Musso und Peter Collins hängte Hawthorn, der stets Fliege oder Krawatte und ein weißes Hemd trug, zum Jahresende 1958 seinen Rennhelm an den Nagel. Am 22. Januar 1959 kam es auf einer Landstraße zum tödlichen Unfall des F1-Champions. Hawthorn soll sich mit dem schottischen Rennstallbesitzer Rob Walker ein Wettrennen geliefert haben. In einer langgezogenen Linkskurve verlor Hawthorn auf nasser Straße die Kontrolle über seinen Jaguar und knallte gegen einen Baum. Er starb im Alter von 29 Jahren an seinen schweren Kopfverletzungen.
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