Jolyon Palmer, dritter Fahrer des Lotus F1 Teams. Na, wie hört sich das an?
Jolyon Palmer: Das hört sich großartig an! Es war immer mein Traum, bei einem Formel-1-Team zu sein. Jetzt kann ich sagen, dass ich Formel-1-Fahrer bin. Im vergangenen Jahr habe ich mit Force India getestet, und das war schon ein Traum. Jetzt habe ich eine richtige Rolle innerhalb des Teams, und das bei einem prestigeträchtigen wie Lotus. Das ist eine tolle Gelegenheit.

Du warst schon in Enstone. Was hältst du von der Teamfabrik?
Jolyon Palmer: Sie ist wirklich beeindruckend und größer, als ich es mir vorgestellt hatte. Wenn man hier ist, dann sieht man, dass dieses Team Weltmeisterschaften gewonnen hat. Man spürt die Professionalität und die Motivation, wenn man durch die Gänge läuft. Du weißt, dass ein paar fantastische Fahrer Teil dieser Struktur waren. Es ist ein sehr gutes Gefühl, nun ein Teil davon zu sein.

Jolyon Palmer gewann 2014 die GP2-Serie, Foto: Lotus
Jolyon Palmer gewann 2014 die GP2-Serie, Foto: Lotus

Dieses Jahr reist du mit zu allen Rennen. Als dritter Pilot und Reservefahrer testest du sowohl den E23 Hybrid von Zeit zu Zeit als auch im Simulator. Wie gehst du diese Saison an?
Jolyon Palmer: Mein Hauptziel ist es, in der Formel 1 zu fahren. Deshalb werde ich so hart wie möglich an jedem Aspekt meines neuen Jobs arbeiten! Als dritter Fahrer zu arbeiten ist das Nächstbeste im Vergleich zum Stammpiloten. Während der Saison arbeite ich mit den Ingenieuren - egal, ob ich im Auto sitze oder nicht. Es gibt vieles zu lernen und ich möchte mit der Arbeit meinen Teil an der Entwicklung des E23 beitragen. Ich möchte jedes Mal mein Bestes geben, wenn ich im Auto sitze. Es geht nicht nur darum, schnell zu sein, sondern auch mit den Ingenieuren und dem Team zusammenzuarbeiten.

Wenn man sich deine Rennsportkarriere anschaut, dann bist du jedes Jahr Rennen gefahren. In diesem wirst du das beste Rennauto der Welt fahren können - ein Formel-1-Auto - aber Rennen fährst du nicht. Wie kommst du damit klar?
Jolyon Palmer: Das ist sicherlich eine Veränderung und schon etwas Anderes! Verständlicherweise bin ich etwas traurig, dass ich mich nicht auf der Strecke mit anderen messen kann. Das Schönste für einen Fahrer ist es natürlich, Rennen zu fahren. Aber ich muss das Gesamtbild betrachten. Obwohl es keine Einsatzcockpits in der Formel 1 gibt, fahre ich trotzdem ein Formel-1-Auto. Ich bin zudem Teil eines renommierten Teams - einem, das vorankommt. Mein Ziel ist, jetzt ein Jahr lang kein Rennen zu fahren und daran zu arbeiten, 2016 fest in der Formel 1 Rennen zu fahren.