Führt Katar hinsichtlich der Bewerbung um die Austragung eines Formel-1-Rennens einen Kampf gegen Windmühlen? Bereits im Dezember hatte Formel-1-Supremo Bernie Ecclestone einem möglichen dritten Grand Prix im mittleren Osten einen Riegel vorgeschoben. Per Handschlag habe er einst mit den Ausrichtern des Bahrain Grand Prix vereinbart, dass diese ein Veto gegen jedweden Bewerber aus den Emiraten einlegen könnten, um ihre Exklusivität zu wahren.

Für Abu Dhabi machte Bahrain zwar letztlich eine Ausnahme, jedoch verzichten die Ausrichter des Wüstenrennens bislang darauf, Katar diese Gefälligkeit ebenfalls zu erweisen.

"Ich glaube nicht, dass wir bereit für einen dritten Grand Prix in unserer kleinen Region sind", ließ Sheikh Salman bin Isa Al Khalifa - seines Zeichens Vorsitzender des Bahrain International Circuit - auf der Motorshow in Birmingham verlauten. Zwar hat Ecclestone nicht per se Einwände gegen den ein Rennen in Katar, will jedoch nicht von seinem Wort zurücktreten: "Ich habe ein kleines Problem. Ich habe damals dem Kronprinz von Bahrain per Handschlag versprochen, dass es kein weiteres Rennen in der Region geben wird."

Entscheidung für MotoGP letztlich Fallstrick?

Trotz der deutlichen Absagen will Katar die Flinte jedoch nicht vorzeitig ins Korn werfen. Nasser Khalifa al Attiyah, Vizepräsident der FIA und Motorsport-Vorsitzender des Landes Katar, macht sich öffentlich und massiv für die Pläne des kleinen Emirats stark. Er ist sich sicher, dass die gesamte Region von einer weiteren sportlichen Hochglanz-Veranstaltung profitieren würde: "Es ist aus mehreren Gründen eine gute Sache. Konkurrenz belebt das Geschäft und bringt alle voran. Auch finanziell und im Hinblick auf Bekanntheit und Tourismus würden mit Sicherheit alle Emirate profitieren."

Khalifa al Attiyah plant jedoch nicht nur, die Königsklasse des Motorsports nach Katar zu locken. Auch auf ein WEC-Rennen hat er es abgesehen. "Wir sind ein offener Markt und ich fände es fair, wenn wir die Chance bekämen, uns mit eigenen Rennen mit Bahrain und Abu Dhabi zu messen. Wir sind damals mit dem Vertrag mit der MotoGP einen anderen Weg gegangen und haben nun einen Nachteil hinsichtlich der Austragung weiterer Events, aber ich appelliere an alle Beteiligten, eine fairen Wettbewerb zu gewährleisten."