Team

  • An einem Grand-Prix-Wochenende ist das Einsatzteam rund 100 Personen stark – 70 gehören zu WilliamsF1, 20 zu BMW, und etwa zehn weitere sind mit Aufgaben wie dem Catering befasst.
  • Das Testteam ist beim Einsatz von zwei Autos durchschnittlich 60 Personen stark (40 von WilliamsF1, bis zu 15 BMW Mitarbeiter, fünf Personen für das Catering).
  • WilliamsF1 reist zu jedem Grand Prix mit rund 25 Tonnen Material; dazu gehören u.a. Ersatzteile, Werkzeug, Räder und Boxenausstattung. Hinzu kommen mindestens drei Chassis, in Ausnahmefällen ist das Team sogar für den Aufbau eines vierten Rennwagens gerüstet. Die Fracht verteilt sich bei den Europa-Rennen auf zwei Transport-Lkw und zwei Trucks, die im Fahrerlager bleiben, sowie ein Motorhome.
  • BMW packt rund sechs Tonnen Gepäck für einen Grand Prix. Dazu gehören sechs Motoren sowie Werkzeug und Ersatzteile. BMW verfügt über einen Transport-Lkw, einen Truck für die Techniker und ein Motorhome.
  • Das Team benutzt an der Rennstrecke 16 große HP Rechner und 26 HP Notebooks sowie 100 Funkgeräte samt Kopfhörer.
  • 500 Meter Datenleitung und 300 Meter Stromkabel stehen für das BMW WilliamsF1 Team beim Rennen unter Spannung.
  • Pro GP-Wochenende verbraucht ein Team bis zu 1200 Liter Benzin, zwischen 60 und 80 Liter Motoröl sowie bis zu 30 Liter Getriebeöl.
  • Bei einem Hitzerennen verbrauchen das Team und seine Gäste inklusive Auf- und Abbau bis zu 3 300 Liter Mineralwasser und Soft Drinks.
  • 2005 stehen pro Fahrzeug am gesamten Wochenende elf Reifensätze zur Verfügung.

Chassis

  • 250 000 Arbeitsstunden verschlingt die Konstruktion des Chassis.
  • 250 000 weitere Arbeitsstunden dauert die Fertigung.
  • Es dauert zwei Tage, um den FW27 komplett und fahrbereit aufzubauen.
  • Rund 4 500 Zeichnungen entstanden in der Konstruktionsphase des FW27 bei WilliamsF1. Im Zuge der Weiterentwicklung während der Saison werden 4 000 weitere Zeichnungen hinzukommen.
  • WilliamsF1 produziert rund 200 000 Einzelteile pro Jahr.
  • Die Fahrzeuge werden zwischen den Rennen stets neu aufgebaut. Dazu gehören die komplette Zerlegung sowie Service für Benzinsystem, Hydrauliksystem, Lenkung, Getriebe und Elektriksystem. Darüber hinaus werden alle Verbundmaterialien und Metallteile inspiziert und auf Bruchsicherheit überprüft.
  • Der FW27 ist das leichteste F1-Chassis, das je in Grove bei WilliamsF1 gebaut worden ist. Trotz der durch das Reglement bedingten Restriktionen ist der Ballast-Anteil gegenüber 2004 gestiegen. Mit dem Zusatzgewicht wird das FIA-Gewichtslimit von 600 Kilogramm erreicht.
  • Die Höchstgeschwindigkeit des FW27 wird 2005 voraussichtlich 375 km/h betragen. Das Auto würde diese Geschwindigkeit nur in Monza erreichen. Der niedrigste Topspeed, den der FW27 auf einer Rennstrecke erreichen wird, dürfte in Monaco gemessen werden – ca. 290 km/h. In Monte Carlo werden die Getriebeübersetzungen speziell an den engen und kurvigen Stadtkurs angepasst.
  • Obwohl die aerodynamische Entwicklung in der Formel 1 vom Reglement immer weiter eingeschränkt wurde, generiert der FW27 noch immer ausreichend Anpressdruck, um theoretisch kopfüber an der Decke durch den Tunnel von Monaco fahren zu können.
  • Im FW27 arbeitet ein Sechsgang-Getriebe. Pro Rennen finden rund 2800 Schaltvorgänge statt. Betriebstemperaturen von bis zu 150 Grad Celsius erfordern den Einsatz besonders hitzebeständiger und belastbarer Materialien.
  • Der FW27 verfügt über eine hydraulisch unterstützte Servolenkung. Gangwechsel, Differenzial, Kupplung und Drosselklappe werden elektro-hydraulisch gesteuert bzw. unterstützt.
  • Der FW27 hat eine hoch entwickelte Traktionskontrolle, die es dem Fahrer ermöglicht, die Kupplung früher als gewöhnlich zu betätigen. Die Elektronik kann den Schlupf der Räder schneller regulieren als ein Mensch. Dieses System unterscheidet sich von jenen, die in Serienfahrzeugen verwendet werden – dort geht es vorrangig darum, untersteuerndes Fahrverhalten zu vermeiden, um Stabilität in Kurven und leichte Fahrbarkeit zu gewährleisten.

Motor

  • Jeweils über 200 Motoren verließen die BMW Formel-1-Fabrik in den Jahren 2000, 2001, 2002 und 2003. Zwar ging die Stückzahl 2004 durch das neue Reglement zurück, aber noch immer waren es inklusive Testbetrieb fast 200 Triebwerke.
  • Der BMW Motor besteht aus rund 5 000 Einzelteilen, davon sind 1000 verschieden.
  • Der Zusammenbau des BMW Motors erfordert rund 100 Arbeitsstunden.
  • Über 1000 CAD-Zeichnungen wurden für den BMW P84 Motor der Saison 2004 angefertigt.
  • Der BMW P84 Motor wog etwa 90 Kilogramm.
  • Mit dem P83 Motor realisierte BMW 2003 Werte, die nie zuvor mit einem Formel-1-V10 erreicht worden waren. Der P83 leistete über 900 PS und in der Spitze 19 200 Umdrehungen pro Minute. Im Rennen wurde die Drehzahl auf 19 000 U/min begrenzt. Obwohl die Laufleistung für 2004 per Reglement verdoppelt wurde – die Motoren mussten ein ganzes Wochenende durchhalten – wurden diese Werte mit dem P84 erneut erzielt.
  • 2004 lag das Revisionsintervall für die BMW F1-Motoren bei 800 Kilometern.
  • Beim P84 betrug die maximale Kolbenbeschleunigung 10 000 g. Die Kolbengeschwindigkeit lag in der Spitze bei 40 Metern pro Sekunde – anders ausgedrückt: von null auf 100 km/h in 0,3 Tausendstelsekunden. Dabei wirkt eine Kraft von fast drei Tonnen auf das Pleuel. Anschaulicher: Eine Belastung, als ob zwei 5er BMW mehr als 300 Mal in einer Sekunde daran angehängt und wieder abgehängt würden. Ein Formel-1-Pleuel aus Titan wiegt 295 Gramm. Zum Vergleich: Ein Stahlpleuel aus einem Dreiliter BMW Serienmotor ist größer und wiegt 545 Gramm.
  • Bei 19 000 min–1 des BMW F1-Motors ereignen sich binnen einer einzigen Sekunde 316,7 Umdrehungen und 1583,3 Zündungen. Es erfolgen 9 500 Drehzahlerfassungen, die Kolben legen 25 Meter zurück, und es werden 550 Liter Luft angesaugt.
  • Bis zu 950 Grad Hitze werden am Auspuff erreicht, im Pneumatiksystem steigt die maximale Lufttemperatur auf 250 Grad.
  • Bei einer durchschnittlichen Renndistanz von 300 Kilometern erfährt der BMW Motor pro Grand Prix rund acht Millionen Zündungen (800 000 Zündvorgänge pro Zylinder).
  • Wenn das Auto im Training oder Qualifying zur Box zurückkehrt, werden Ölproben entnommen und in der Box einer Spektrometeruntersuchung unterzogen. Die metallischen Spuren im Öl liefern wichtige Informationen über den Motorzustand.
  • Die ultraschnelle 130R-Kurve in Suzuka stellt mit einer Querbeschleunigung von 6g die höchsten Anforderungen an den Ölkreislauf.
  • Nur in der Loews-Haarnadelkurve in Monaco fällt die Drehzahl im ersten Gang unter 5 000 min–1.
  • Den höchsten Volllastanteil mussten die Motoren 2004 mit 69 Prozent pro Runde in Monza aushalten. Dort wurde mit 369,9 km/h (Antonio Pizzonia im WilliamsF1 BMW FW26 im Rennen) 2004 auch die höchste je in der Formel 1 gemessene Geschwindigkeit erzielt.

Fahrer

  • Ein Formel-1-Fahrer verbrennt pro Grand Prix ca. 600 Kilokalorien und verliert durchschnittlich zwei Kilogramm Gewicht.
  • Die Cockpittemperatur beträgt durchschnittlich 50°C.
  • Die Herzfrequenzen der Piloten erreichen im Rennen Spitzen von 190 Schlägen pro Minute.

Fahrzeug

  • Ein Formel-1-Fahrzeug kann in weniger als sieben Sekunden von null auf 200 km/h beschleunigen und wieder zum Stillstand kommen.
  • Den Spurt von 0 auf 100 km/h schafft ein Formel-1-Fahrzeug in rund 2,5 Sekunden.
  • Die Beschleunigung von 0 auf 200 km/h dauert mit einem Formel-1-Auto weniger als fünf Sekunden, das entspricht 140 Metern Wegstrecke.
  • Bei einer Vollbremsung aus 200 km/h kommt ein F1 auf 55 Metern zum Stehen, dieser Vorgang dauert 1,9 Sekunden. Dabei entstehen Verzögerungswerte von bis zu 5 g. Bei einem Körpergewicht von 75 Kilogramm wird der Fahrer so mit 375 Kilogramm in die Gurte gepresst.
  • Im FW27 kommen Karbon-Bremsscheiben und -Beläge zum Einsatz, die bei einem Bremsmanöver Temperaturen von bis zu 1000°C und eine Verzögerung in Längsrichtung von 5 g aushalten müssen. Der FW27 kann Querbeschleunigungen von bis zu 5 g standhalten.
  • Die Formel-1-Reifen werden rund 100 °C heiß.