In der Formel 1 wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Standen nach dem letzten Rennen in Austin noch Protestpläne der kleinen Privatteams im Raum, um auf die prekäre finanzielle Lage der Formel 1 aufmerksam zu machen, ist mittlerweile von einem Streik keine Rede mehr, wie Force-India-Teamchef Vijay Mallya am Rande des Brasilien GP unmissverständlich klarstellte.

"Wer sagte, dass wir das Rennen boykottieren wollen?", fragte der Inder. "Ich spreche im Namen von Force India. Ich habe nie gesagt, dass wir boykottieren werden und habe das in Austin klargestellt. Warum sollten wir auch? Wir sind hier, um ein Rennen zu fahren." Hätte sein Rennstall den Plan gehabt, den Grand Prix zu bestreiken, wäre es billiger gewesen, in England zu bleiben, wo sich das Werk des Teams befindet, betonte Mallya.

Faire Verteilung angestrebt

In Sao Paulo finden weitere Gespräche zwischen den Teams und Formel-1-Rechteinhaber CVC statt, um eine Lösung im Streit um die Finanzen der Königsklasse zu erzielen. So steht etwa eine freiwillige Kostenobergrenze im Raum. "Eines der Dinge, die wir angeboten haben, um die Einnahmen gleichmäßiger zu verteilen, ist, dass wir eine freiwillige Kostenobergrenze für uns einführen", sprach Mallya im Namen der kleinen Rennställe.

Force India ist ein Sao Paulo am Start, Foto: Sutton
Force India ist ein Sao Paulo am Start, Foto: Sutton

"Lassen wir die großen Teams, bevor sie mehr Geld verlangen, einer Kostenobergrenze für sich zustimmen", fuhr der Inder fort. "Sie wollen mehr, um mehr auszugeben. Alles, war wir sagen, ist, dass wir stark sein und weiter an der Formel-1-Weltmeisterschaft teilnehmen wollen."

Den kleinen Rennställen ist die ungleichmäßige Verteilung der Preisgelder ein Dorn im Auge. Während Ferrari, Red Bull und Co. von Bernie Ecclestone reichlich bedacht werden, fällt für den Rest nur ein mageres Stück vom Geldkuchen ab. "Würden die Motoren 10 Millionen statt 20 Millionen Dollar kosten, würden wir vielleicht nicht so einen Aufstand machen", meinte Mallya. "Aber die Kosten sind gestiegen, die Einnahmen jedoch nicht proportional dazu. Das macht keinen Sinn."