Schon seit einiger Zeit gibt es keine neuen Informationen zum Gesundheitszustand von Jules Bianchi. Vor 18 Tagen verunglückte der Franzose beim Großen Preis von Japan und befindet sich seither Mie-General-Krankenhaus in Yokkaichi. Das letzte offizielle Update seines Teams Marussia liegt bereits mehr als eine Woche zurück. Damals wurde mitgeteilt, dass Bianchis Zustand "kritisch, aber stabil" sei.

In den Medien kursierten seither Spekulationen, der Franzose liege im Sterben, die nun auch Luciano Burti nährte. Der Brasilianer erlitt 2001 in Spa selbst einen schweren Unfall von arbeitet momentan als Experte für den brasilianischen Fernsehsender Globo. "Ich habe mit Leuten gesprochen, die seine Situation besser kennen, und die Chance auf Erholung ist sehr gering", sagte er. "Wenn er überlebt, scheint es, als wären seine Chancen auf ein Leben ohne Konsequenzen ebenfalls sehr gering."

Burti startete in den Jahren 2000 und 2001 für Jaguar und Prost in der Formel 1. Zwar musste der Brasilianer nach seinem Unfall seine Karriere in der Königsklasse beenden, doch bleibende Schäden trug er nicht davon. "Das ist sehr traurig zu hören, weil Bianchi so jung ist - er ist ein talentierter Fahrer", klagte der 39-Jährige. "Leider wissen wir, dass Bianchis Chancen nicht sehr gut stehen, aber es ist ein Wunder, dass er nicht gleich tot war. Jeder ist sich dessen sehr bewusst."

Burti erlitt in Spa einen schweren Unfall, Foto: Sutton
Burti erlitt in Spa einen schweren Unfall, Foto: Sutton

Untersuchungen zum Unfall laufen

Die FIA hat derweil eine Kommission gegründet, die den Unfall untersuchen wird. Ihr gehören unter anderem der frühere Mercedes-Teamchef Ross Brawn sowie Ex-Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali an. Dazu der zweifache Formel-1-Weltmeister Emerson Fittipaldi sowie Gerard Saillant, Präsident der FIA Medical Commission, und GPDA-Präsident Alexander Wurz.

Die neu etablierte Gruppe wird Bianchis Unfall beim Großen Preis von Japan genauestens untersuchen, um ein besseres Verständnis der Geschehnisse zu erhalten. Zudem werden die Mitglieder aktiv Vorschläge machen, wie die Sicherheit an der Rennstrecke weiter verbessert werden kann. Eine vollständige Präsentation der Untersuchungsergebnisse präsentiert die Gruppe beim nächsten Treffen des World Motor Sport Council am 3. Dezember in Doha.