Jules Bianchi ist seit 2010 die Speerspitze der neugeschaffenen Fahrerakademie der Scuderia Ferrari. Zu Beginn der Saison 2013 bekam er nach einem erfolgreichen Young-Driver-Test für die Roten die Chance auf ein Stamm-Cockpit bei Marussia. Dort beeindruckte der junge Franzose zeitweise mit sehr guten Ergebnissen.

Für die neue Saison sind Bianchis Einsätze jedoch noch nicht gesichert. Seine Zukunft im Formel-1-Zirkus ist ungewisser denn je.

"Ich würde gerne Neuigkeiten mitteilen, doch das kann ich zu diesem Zeitpunkt leider nicht", berichtete der Mann aus Nizza. Er habe noch keine Ahnung, wo er im nächsten Jahr fahren werde, so Bianchi weiter.

Für das Marussia-Team geht es in der restlichen Saison darum, den Traditionsrennstall Sauber hinter sich zu halten. Das Team aus Hinwil konnte dem Konstrukteurs-WM-Konto noch keine Punkte hinzufügen. Die einzigen beiden Zähler für Marussia holte Bianchi. In Monaco erkämpfte sich der 25-Jährige vor McLaren-Debütant Magnussen den neunten Rang. Für das kleine Team eine Sensation .

Ferrari-Stars als Unsicherheitsfaktoren

Die Ungewissheit für Bianchi hat ihre Wurzeln in der Gerüchte-Küche um die derzeitige Fahrerpaarung bei Ferrari. Der Großsponsor von Ferrari schlug einen vorzeitigen Abschied Alonsos von der Scuderia mit aller Härte aus. Ein weiteres Fragezeichen schwebt über Teamkollege Kimi Räikkönen. Der Finne hat bereits angedeutet, dass 2015 seine letzte Saison sein könnte, wenn sein bestehender Kontrakt ausläuft.

Marussia rangiert auf Rang neun, Foto: Sutton
Marussia rangiert auf Rang neun, Foto: Sutton

Nicht nur die personellen Entwicklungen sind unsicher, auch die finanzielle Situation beim derzeitigen Arbeitgeber Marussia sind ungeklärt. Trotzdem ist Teamchef John Booth voll des Lobes für den Ferrari-Zögling: "Es ist offensichtlich, dass wir sehr zufrieden mit Jules' Arbeit sind. Natürlich wollen wir ihn auch 2015 halten." Booth schränkt jedoch ein, dass man den jungen Franzosen bei einer Anfrage aus Maranello ziehen lassen würde: "Es ist klar, dass er zu Ferrari gehört. Unsere Beziehung zur Scuderia ist hervorragend."

Die Beziehung zwischen den Roten und Marussia besteht bekanntlich nicht nur wegen des Personals. Das Team mit Sitz in Dinnington wird von Ferrari auch mit der neuen Power-Unit ausgestattet.

Keine Entscheidung vor Dezember

Booth äußert sich zum Thema Personal allerdings weiter zurückhaltend: "Wir sprechen mit den Fahrern, allerdings können wir wahrscheinlich erst im Dezember etwas Endgültiges vermelden."

Eine weitere interessante Rolle im Personal-Roulette könnte der Amerikaner Alexander Rossi spielen. Er nahm zwischenzeitlich schon im Cockpit des Teams Platz. Verantwortlich dafür war die Verwirrung um die finanzielle Situation von Max Chilton. So kam Rossi nur zu einem Kurzeinsatz im ersten Training. Das könnte sich in Zukunft ändern.