Beim Deutschland GP auf dem Hockenheimring sind die Silberpfeile von Nico Rosberg und Lewis Hamilton haushohe Anwärter auf den dann möglichen siebten Doppelsieg im zehnten Rennen. Nachdem Hamilton seinen Heim-Grand-Prix in Silverstone vor knapp zwei Wochen in beeindruckender Manier für sich entschied, muss Rosberg nun nachlegen, will er seine WM-Führung nicht just beim Heimspiel verlieren. Geht es nach Hamilton, könnte Rosberg nun ausgerechnet vom Triumph der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball-WM in Brasilien am vergangenen Sonntag profitieren.

"Ich habe bei meinem Heimrennen massiv von der Unterstützung der Fans profitiert und das gleiche könnte Nico nun auch erleben. Ich denke, dass der Erfolg im Fußball das 'Wir-Gefühl' in Deutschland extrem gesteigert hat und das sollte sich nun auch auf die Formel 1 übertragen." Nachdem Hamilton noch vor kurzem die Unterstützung für Rosberg in Hockenheim angezweifelt und den Briten bei Heimrennen einen acht Mal größeren Support durch die Fans attestiert hatte, scheint er diesbezüglich nun doch zurückgerudert zu haben. Allerdings kann er seinen Gedanken nicht viel Negatives abgewinnen: "Mercedes ist ja auch ein deutsches Team und deshalb werde ich indirekt sicher auch etwas profitieren, obwohl meine Motivation so oder so am Limit ist."

Auf dem Hockenheimring könnte Mercedes bereits den siebten Doppelsieg 2014 einfahren, Foto: Sutton
Auf dem Hockenheimring könnte Mercedes bereits den siebten Doppelsieg 2014 einfahren, Foto: Sutton

Mercedes pusht permanent ans Limit

Angesprochen auf weitere mögliche Psychospielchen im engen WM-Kampf entgegnet Hamilton, dass er und Rosberg oft missverstanden würden. Trotz offensichtlicher Spannungen im Verlauf der bisherigen Saison will er von verbalen Attacken oder gar einem Nervenkrieg nichts wissen: "Eigentlich geht es nur um das Duell auf der Strecke und wir spielen sicherlich nicht absichtlich Mind-Games." Für die Vermutung der Journalisten hat er dennoch eine Erklärung parat: "Wenn der eine schneller fährt, hat das doch automatisch eine Auswirkung auf die Psyche beider Piloten. Wenn man dann noch etwas sagt, kann das anschließend im Zusammenhang mit der schnelleren Zeit schnell als Stichelei antizipiert werden. Ich denke nicht, dass wir hier so etwas tun. Nico ist intelligent und weiß genau, was Sache ist."

Daran, dass noch ein anderer Pilot in den WM-Kampf und das epische Duell der beiden eingreifen könnte, glaubt Hamilton indes nicht. Obwohl Williams zuletzt stärker aufkam und auch Teams wie Red Bull und Ferrari noch nicht aufgesteckt haben, sieht er Mercedes mindestens für diese Saison außer Reichweite: "Egal welches Paket ein Fahrer hat, wir bringen es immer ans Limit. Nico und ich treiben die Entwicklung unseres Autos beide in dieselbe Richtung voran und wir verbessern uns Woche für Woche. Kaum ist das Limit erreicht, verlangen wir vom Team einen neunen Rahmen und suchen dann Wege, auch in der neuen Situation ans Limit zu kommen. So stellen wir sicher, dass unser Vorsprung auf die Konkurrenz mindestens erhalten bleibt."