Nach vier Titelgewinnen in Serie kämpft Sebastian Vettel 2014 mit Pleiten, Pech und Pannen. Nach acht Rennen stehen drei Ausfälle zu Buche - so viele wie zuletzt in der ganzen Saison 2010. Währenddessen zählt Neo-Teamkollege Daniel Ricciardo zu den ersten Verfolgern der Mercedes-Piloten und hat in Kanada bereits einen Sieg eingefahren.

Kein Wunder, dass Bernie Ecclestone Handlungsbedarf seitens des amtierenden Weltmeisters sieht. "Vettel hat mit einem Top-Auto die vergangenen vier Jahre alles gewonnen. Wenn er wieder in einem Top-Auto sitzt, dann wird er wieder Siege und Weltmeisterschaften einfahren. Sebastian ist schneller als jeder andere", betonte der 83-Jährige gegenüber der Gazzetta dello Sport.

Auch Ex-F1-Weltmeister Jacques Villeneuve riet dem Deutschen zuletzt zu einem Teamwechsel. "Er hatte dieses Jahr schon sehr viel Pech. Hinzu kommt, dass er vom Team oder besser gesagt von Dr. Helmut Marko ständig gesagt bekommt, dass er endlich aufwachen muss. Das heißt, er bekommt auch keine positive Energie vom Team", erklärte Villeneuve gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Sobald ein Fahrer wie Vettel die Kontrolle im Team verlieren und die Politik überhand nehmen würde, sei es vorbei. "Er kann keine weitere Saison bleiben", machte der Kanadier unmissverständlich deutlich. Nach Ansicht von Ecclestone wäre Ferrari der perfekte Ort für Vettel. "Wenn sie wieder ein schnelles Auto bauen, dann wäre Ferrari die beste Wahl. Sebastian muss dorthin, wo das beste Auto ist", so Ecclestone.

Vettel selbst will von einem Wechsel allerdings nichts wissen. Allerdings haute der Red Bull-Pilot nach dem Kanada GP auf die Pauke und ließ seinen Unmut über die aktuelle Situation freien Lauf - dabei ist man öffentliche Kritik am Team von Vettel eigentlich nicht gewohnt. "Dass mit unserer Gurke auf der Geraden nichts geht, ist einfach frustrierend. Entschuldigung, aber das muss man mal so sagen", so Vettel.

Redaktionskommentar:

Motorsport-Magazin.com meint - Sebastian Vettel muss zu jenem Team, das das beste Auto hat - soweit so gut. Wer die bisherige Saison verfolgt hat, würde meinen, dass Ecclestone Vettel zu einem Wechsel zu Mercedes rät. Falsch! Laut dem F1-Zampano soll der Weltmeister zu Ferrari wechseln. Ferrari und das beste Auto - wie bitte? Anscheinend schwelgt Ecclestone noch in den guten, alten Zeiten als Ferrari alles gewann. Doch diese Zeiten sind längst vorbei wie Fernando Alonso schmerzlich erfahren musste. Vettel wäre mehr als schlecht beraten nach Maranello zu gehen. (Kerstin Hasenbichler)