2010, 2011, 2012, 2013 holte sich Red Bull die Konstrukteurskrone. In diesem Jahr ist der Dominator ein anderer und zwar Mercedes. In den bisherigen sechs Saisonrennen stand jeweils ein Mercedes-Pilot auf dem Siegerpodest, weshalb der Rennstall vor dem Kanada GP die Konstrukteurswertung mit über 240 Punkten anführt. Im Vergleich: Red Bull hält nach sechs Rennen bei 99 WM-Zählern. Trotz des Rückstandes hält Teamchef Christian Horner einen fünften Titelgewinn seiner Mannschaft nicht für ausgeschlossen.

"Niemand von uns wirft das Handtuch", stellte der Brite abseits des Kanada GP klar. Allerdings räumte Horner ein, dass die Aufgabe immens hart sei. "Wir haben einen riesigen Berg zu erklimmen. Mercedes hat bisher einen fantastischen Job gemacht, aber wir haben 2012 gesehen, dass sich das Blatt wenden kann. Wir hatten damals einen schwierigen Saisonstart und haben trotzdem am Ende den Titel geholt", zeigte sich Horner kämpferisch. Während das Team in der Konstrukteurswertung auf Platz zwei liegt, findet sich Weltmeister Sebastian Vettel in der Fahrerwertung auf einem für ihn ungewohnten sechsten Platz wieder.

Doch die Fortschritte, die Red Bull zusammen mit Renault in den letzten Rennen erzielt hat, stimmen Horner positiv. Gerüchte, wonach sich Red Bull bereits auf die Suche nach einem anderen Motorenpartner gemacht hat, dementierte er. "Renault weiß, in welcher prekären Lage sie sich befinden. Wir haben ihnen aber kein Ultimatum gestellt. Wir wollen einfach nur sichergehen, dass wir uns gemeinsam so schnell wie möglich verbessern", betonte der Brite. Man habe in der Vergangenheit gemeinsam zahlreiche Erfolge gefeiert und daher werde man auch gemeinsam aus dieser Krise finden. "Wir vertrauen Renault, dass sie ihre Probleme in den Griff kriegen", erklärte der Red Bull-Teamchef.

Weltmeister Vettel liegt aktuell auf P6 der Fahrerwertung, Foto: Red Bull
Weltmeister Vettel liegt aktuell auf P6 der Fahrerwertung, Foto: Red Bull

Alles nur Spekulationen

Anfang der Woche hatte bereits Dr. Helmut Marko Spekulationen dementiert, wonach Red Bull einen Motorendeal mit Volkswagen plane bzw. wonach der Rennstall vorhabe, Renault zu verklagen. "Wir verklagen niemanden juristisch, haben es auch nicht vor. Wir beklagen uns aber über eindeutige Mängel des Motors", stellte Marko klar. Die Kritikpunkte des Österreichers: die Leistung, Zuverlässigkeit und Fahrbarkeit des Motors seien nicht ansatzweise mit jenen von Mercedes ebenbürtig. "Wir müssen wieder siegfähig werden, und das ist genau das Ziel, dass wir mit Renault anpeilen", erklärte Marko.