"Ich nehme das gern auf meine Kappe, auch wenn ich mit den Kurvennamen nichts zu tun habe, aber so kann Lauda seine Raunzerei weiter fortsetzen." Die Diskussion um die Kurvennamen am Red Bull Ring haben mit dem heutigen Tag neuen Fahrtwind aufgenommen. Niki Lauda - immerhin mit drei WM-Titeln und 25 Siegen der erfolgreichste Österreicher in der Formel 1 - hatte sich zuletzt schwer enttäuscht gezeigt, dass die Lauda-Kurve nun den Namen 'Pirelli-Kurve' trägt.

"Es ist doch ungewöhnlich jemandem ein Denkmal, das ihm gesetzt wurde, zu Lebzeiten wieder wegzunehmen. Danach ist es mir ja wurscht", meinte Lauda. Laut Gerhard Berger, der seine Kurve ebenfalls verlor - sie heißt jetzt 'Würth-Kurve' - gibt es von Seiten Red Bull bereits Vorschläge wie die lebenden Legenden ihre Kurvennamen wieder zurückbekommen könnten. "Also zur Verteidigung von Helmut muss man sagen, dass er Niki einen sehr vernünftigen Vorschlag gemacht hat. Jochen [Rindt] hat ja noch seine Kurven und da hat er zu Niki gemeint: 'um eine richtige Legende zu sein, muss man tot sein'", erzählte der Österreicher.

Er selbst würde bereits darüber nachdenken, für einen Kurvennamen ins Gras zu beißen. "Ich denke schon scharf darüber nach, aber ich gebe zu, dass es für mich keine einfache Entscheidung ist. Niki tut sich da leichter, er ist ja schon halbtot", scherzte Berger abseits eines Medien-Events in Spielberg. Marko selbst zeigte sich beim gleichen Event von den ganzen Diskussionen genervt. "Lauda soll bei seiner Raunzerei bleiben und Gerhard bei seiner Melancholie", erklärte Marko. "Bernie [Ecclestone] hat mich auch schon gefragt, was das Theater soll."

Im Zuge des Besitzerwechsels hätten einige Kurven neue Namen bekommen. "2011 ist die Strecke neu eröffnet worden und im Zuge dessen wurden die Kurven an Sponsoren verkauft. Die Lauda-Kurve hieß damals Audi-Kurve und danach eben Pirelli. Das Ganze ist praktisch schon verjährt. Für den aktuellen Grand Prix hat es sowieso keine Relevanz, weil ein Grand Prix werbefrei sein muss und somit sind die Kurven auch nur mit Nummern versehen.", erklärt Marko. Dass bei der Umbenennung auch Geld eine Rolle spielte, will er nicht abstreiten: "Dank dem Fernsehen habe ich gelernt, dass es nichts zu verschenken gibt." Eine Retourkutsche in Richtung Niki Lauda.