Was ist nur mit Sebastian Vettel los? Diese Frage stellen sich momentan wohl viele Formel-1-Fans, schließlich fährt der viermalige Weltmeister seinem neuen Teamkollegen Daniel Ricciardo deutlich hinterher. Bei Red Bull arbeitet man in der dreiwöchigen Rennpause vor dem Europa-Auftakt in Barcelona deshalb fieberhaft daran, den Wagen an die Fahrgewohnheiten des Heppenheimers anzupassen.

Bei Red Bull hatte man schon einmal mehr zu lachen, Foto: Sutton
Bei Red Bull hatte man schon einmal mehr zu lachen, Foto: Sutton

"Beim Runterschalten braucht Sebastian ein stabiles Heck, um seinen speziellen Fahrstil durchzuziehen", erklärte Dr. Helmut Marko gegenüber Sportbild, warum es für den 26-Jährigen derzeit nicht nach Wunsch läuft. "Mit all den neuen Systemen ist das aber noch nicht so." Dass Vettel in der Frühphase der Saison mit seinem Wagen nicht zurechtkommt, ist dabei kein Novum, auch 2012 fühlte sich der spätere Champion zunächst nicht wohl. "Da war er erst spät mit dem Heck zufrieden. Dann aber war er unschlagbar", erinnerte Marko.

Problem Reifenverschleiß

Ein weiterer Grund, weshalb Vettel gegenüber Ricciardo das Nachsehen hat, ist der Umstand, dass er die Pneus stärker als der Australier beansprucht. "Wir verstehen nicht, warum der Reifenverschleiß bei Vettel so viel höher war als bei Ricciardo. Deshalb untersuchen wir jetzt, ob sein Auto einen Fehler hat", verriet Marko, wie man dem Problem Herr werden möchte. Der Heppenheimer darf sich aber ohnehin auf ein komplett neues Auto freuen, an dem Red Bull momentan schraubt. "Sobald ein neues fertig ist, bekommt Vettel das", betonte Marko.

Eine Garantie, dass Vettel mit seiner neuen "Suzie", wie er den Wagen vor Saisonbeginn taufte, auf Anhieb erfolgreich sein wird, gibt es freilich nicht. "Dieses Jahr ist es so, dass noch nicht mal die Techniker alles verstehen. Das macht es für Seb noch schwieriger, das Auto auf seine Bedürfnisse abzustimmen", erläuterte Marko die zahlreichen Hürden auf dem Weg zum Erfolg. Der Österreicher ist allerdings fest davon überzeugt, dass Vettel über kurz oder lang wieder an der Spitze der Königsklasse stehen wird. "Sebastian ist ein Perfektionist. Der tüftelt so lange, bis er es hinkriegt."

Darüber hinaus erhofft man sich beim Weltmeisterteam eine Leistungssteigerung dank besserem Treibstoff, der ab Barcelona zum Einsatz kommen soll. "Das neue Benzin bringt uns zwei, vielleicht sogar drei Zehntel", erklärte Marko. "So kommen wir an Ferrari ran und können sie endlich überholen. Am Sonntag konnten unsere Fahrer machen, was sie wollten, sie kamen an Alonso nicht ran."