Adrian Newey hat bei der Berufungs-Anhörung in Paris das Verhalten seines Teams beim Saisonauftakt in Melbourne vehement verteidigt. Die Verwendung der vom offiziellen FIA-Flow-Meter gemessenen Daten hinsichtlich der Sprit-Durchflussmenge an Daniel Ricciardos RB10 sei angesichts des gravierenden Leistungsverlusts inakzeptabel gewesen. So hätte der Australier bis zu vier Zehntelsekunden pro Runde eingebüßt - der zweite Platz wäre so unmöglich gewesen. Jedoch widerspricht Newey der Theorie, dass Red Bull diesen Podestplatz eben nur aufgrund der durch den zu hohen Durchfluss gesteigerten Leistung erreicht hätte.
Das mehrmalige Herantreten an Red Bull während des Rennens durch den FIA-Beauftragten Fabrice Lom, der unter anderem für die ständige Kontrolle der Benzin-Durchflussmenge bei sämtlichen Boliden verantwortlich ist, hält er für schlicht nicht gerechtfertigt. "Mr. Lom hat uns darauf hingewiesen, dass der Durchfluss zu hoch ist, jedoch waren und sind wir uns sicher, dass dies nicht der Fall war", erklärt Newey. Zudem stecke keine Logik dahinter, durch offensichtlich unrechtmäßiges Verhalten auffällig zu werden und sich anschließend verteidigen zu müssen.
Haben nichts illegales vertuschen wollen
"Wir waren ja während des Rennens mehrmals in Kontakt mit der FIA. Es ging also nicht darum, irgendein illegales Verhalten zu vertuschen oder ähnliches", bekräftigt der Stardesigner. Da die Regeln besagen, dass ein Team im Falle eines Defekts am FIA-Flow-Meter unter Hinzunahme eines vorher festgelegten Abweichungskoeffizienten auf die eigenen Messungen zugreifen dürfte, sei Red Bull diesen Weg gegangen. Als Beweis führt Newey eine trotz konstanten Benzinflusses unerklärliche Abweichung von 1,3% auf 1,8% ab der 38. Runde in Melbourne an, was als Beweis gelten soll, dass das FIA-Flow-Meter tatsächlich Defekt war.
Lom jedoch widerspricht dieser Ausführung. "Diese Interpretation der Daten zweifle ich sehr stark an, denn ich kann die Abweichung anhand der Auswertung nicht erkennen", konstatiert er nach Angaben von autosport.com. Ein Urteil des 'Fuel-Flow-Gate'-Falls ist für Dienstag Mittag angekündigt, während die ausführliche Begründung nach offiziellen Angaben bis zum Ende der Woche erfolgen soll.
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