Zum Jahresende hatten sich die Teams nach langem Hin und Her dazu entschlossen, in Sachen Kostendeckelung an einem Strang zu ziehen und bis Anfang 2015 eine Kostengrenze einzuführen. Es soll eine Arbeitsgruppe geschaffen werden, die die gedeckelten Bereiche und das Ausmaß der Kosteneindämmung festlegen soll. In dieser Gruppe werden aller Voraussicht nach die Teams, die FIA und der Rechtehalter der Formel 1 vertreten sein.

Auch wenn die Königsklasse damit auf einem guten Weg zu sein scheint, den jüngsten Entwicklungen entgegenzusteuern, ist Ferrari-Chef Luca di Montezemolo nicht zufrieden. Er glaubt, dass eine Kostengrenze vor allem von den größeren Teams leicht umgangen werden kann. "Sie wissen, warum ich Zweifel bezüglich dieser Deckelung habe - weil es sehr einfach ist, zu betrügen - vor allem für [Werks-]Teams. Und Ferrari könnte eines sein. Ich könnte zu Chrysler in Detroit gehen und sie darum bitten, etwas für uns zu tun. Mercedes könnte die eigene Firma bitten", verdeutlicht er. "Wir müssen etwas finden, das glaubhaft ist, aber die Kosten sind das Problem Nummer eins."

Di Montezemolo ist der Ernst der Lage absolut bewusst. "In meiner gesamten Karriere in der Formel 1 habe ich nie gesehen, dass Teams mit dem Geld der Fahrer überleben." Er erklärt, dass alle Bewegungen auf dem Fahrermarkt abgesehen vom Wechsel Kimi Räikkönens zu Ferrari vor allem aufgrund dessen vollzogen wurden, wie viel Geld der Fahrer den Teams einbringt. "Das gilt für Force India, Sauber, Lotus und für Williams. Das ist nicht gesund", betont der Italiener.

Seiner Ansicht nach wäre der beste Weg, der FIA die Aufgabe zu überlassen, einen Vorschlag zur Eindämmung der Kosten zu erarbeiten. "Die Kosten können nicht von den Technikern entschieden werden, denn wenn dem so wäre, dann würden wir das nie erreichen", meint er. "Die einzige Herangehensweise ist, der FIA zu sagen, dass alle Teams einstimmig die Kosten beschränken wollen. Tut, was immer ihr wollt - kommt uns mit einem Vorschlag, der die Kosten sicherlich in einer sehr schweren Weise herabsenken wird. Dann passen wir uns an."