Allein Jean-Eric Vergne startete den USA GP auf den harten Reifen, während alle anderen die Medium-Pneus aufziehen ließen. Die meisten Fahrer fuhren auf einer Ein-Stopp-Strategie, weshalb es nur darum ging, wann sie den Stopp absolvierten. McLaren setzte auf einen frühen Stopp, um Positionen gutzumachen, während die meisten anderen kurz vor Halbzeit des Rennens an die Box kamen. Durch die frühe Safety-Car-Phase nach dem Unfall von Adrian Sutil konnten die meisten Piloten ihren ersten Stint ausdehnen, womit eine Ein-Stopp-Strategie noch sicherer wurde.

Dass Pirelli sich für die zwei härtesten Reifenmischungen entschied, begründet der UBS Strategy Report zum einen damit, dass man auf keinen Fall an das Indianapolis-Debakel erinnern wollte. Zudem war es eine willkommene Gelegenheit, Teams und Fans vorzuführen, welche Auswirkungen lange haltbare Reifen auf die Spannung eines Rennens haben. Den Großteil der Saison war Pirelli dafür kritisiert worden, mit zu sensiblen Pneus Unmengen an Boxenstopps zu provozieren.

Grosjean hält sich vor Webber

Die wohl beeindruckendste Leistung zeigte Romain Grosjean, der bereits in Kurve eins an Mark Webber vorbeiging, nachdem er auf der sauberen Seite der Strecke gestartet war. Zudem war er im ersten Stint auf den Mediums schneller als Webber und konnte seine Rundenzeiten konstant bei 1:44 Minuten halten, ehe er sie gegen Ende des Stints auf 1:43 Minuten senkte.

Dadurch konnte er eine entscheidende Lücke von fünf Sekunden auf Webber halten, was einen 'Undercut', also einen vorgezogenen Boxenstopp des Australiers, verhinderte. Webber stoppte nur eine Runde vor Grosjean, der im 29. Umlauf seiner Crew einen Besuch abstattete. Da er seine harten Reifen schneller auf Temperatur bekam, schloss Webber bis auf eine Sekunde auf Grosjean auf und setzte ihn den Rest des Rennens unter Druck. Der Red Bull war im ersten Sektor schneller, der Lotus in der kurvigen Sequenz vor der Gegengerade, was ein Überholmanöver verhinderte.