Was ist das Besondere an Vettels Sieg?

Gegen Sebastian Vettel ist momentan einfach kein Kraut gewachsen. Als Weltmeister steht der Red-Bull-Pilot ohnehin schon seit geraumer Zeit fest, was ihn aber nicht davon abhält, von Erfolg zu Erfolg zu eilen. Seit der Sommerpause gewann Vettel sämtliche Grands Prix, was die stattliche Anzahl von acht Siegen in Serie ergibt. Damit löste er Michael Schumacher als Halter dieser Bestmarke ab, nachdem der Kerpener in der Saison 2004 sieben Rennen am Stück gewonnen hatte. In den Urzeiten der Formel 1 feierte übrigens Alberto Ascari neun Erfolge en suite, welche sich jedoch über zwei Saisons verteilten. Gewinnt Vettel auch das letzte Rennen des Jahres in Brasilien, zieht er mit dem Italiener gleich.

Warum musste Chilton eine Drive-Through-Strafe absitzen?

Max Chilton hatte im Qualifying sowohl Pastor Maldonado als auch Adrian Sutil aufgehalten, weshalb die Rennleitung ihm eine Strafe aufbrummte. Diese sah jedoch nicht wie gewöhnliche eine Rückversetzung in der Startaufstellung vor, denn da der Brite ohnehin vom Ende des Feldes startete, wurde er zu einer Durchfahrtsstrafe verdonnert, die er in den ersten fünf Runden des Rennens abzuleisten hatte. Diese Art der Bestrafung war übrigens keine Premiere: Bereits in Japan wurde über Charles Pic dieselbe Sanktion verhängt.

Was war so spannend am Rennen?

Sebastian Vettel war der einzige, der ein einsames Rennen hatte, Foto: Sutton
Sebastian Vettel war der einzige, der ein einsames Rennen hatte, Foto: Sutton

Zunächst sah es in Austin nach einer wahren Prozession aus. Sebastian Vettel gewann den Start und enteilte der Konkurrenz in gewohnter Manier - daran konnte auch die frühe Safety-Car-Phase nichts ändern. Doch dahinter bekamen die Zuschauer klasse Racing geboten. Weil Pirelli die Reifenwahl mit den beiden härtesten Mischungen sehr konservativ anging, wurden die Zweikämpfe aus zwei Gründen härter als gewohnt geführt.

Zum einen mussten die Piloten nicht ganz so stark auf das schwarze Gold aufpassen und konnten sich energischer verteidigen oder aggressiver attackieren, ohne sich dabei die Reifen zu ruinieren. Zum anderen mussten wegen der geringen Anzahl an Boxenstopps Positionen auf der Strecke gewonnen werden. Deshalb gab es hinter Vettel jede Menge spannende Zweikämpfe und sehenswerte Überholmanöver. Webber gegen Hamilton, Webber gegen Grosjean, Hülkenberg gegen Alonso, ... Für wahre Racer ein richtiger Schmaus.

Was war zwischen Maldonado und Sutil?

Für Adrian Sutil war der US GP bereits nach einer halben Runde beendet. Auf der langen Geraden geriet er mit Pastor Maldonado aneinander und drehte sich unsanft in die Streckenbegrenzung. Für Sutil war das Rennen beendet, bei Maldonado hing lediglich der Frontflügel schief. Über den Unfallhergang gibt es unterschiedliche Aussagen: "Auf der Geraden war ich vor Maldonado", schildert Sutil die Situation. "Aus irgendeinem Grund hat er dann mein linkes Hinterrad getroffen und ich habe sofort die Kontrolle über das Auto verloren und bin in die Streckenbegrenzung eingeschlagen."

Aus nach wenigen Kilometern, Foto: Sutton
Aus nach wenigen Kilometern, Foto: Sutton

"Ich verstehe wirklich nicht", so der Force-India-Pilot weiter, "wieso er so nah an mir dran war, denn die Strecke ist dort sehr breit. Ich bin auf meiner Linie geblieben und es war sowohl links als auch rechts eine Menge Platz." Maldonado sah das natürlich ganz anders: "Wir waren Seite an Seite und ich habe ein wenig Geschwindigkeit verloren. Ich glaube, er hat mich nicht gesehen oder dachte, dass ich schon komplett hinter ihm wäre. Aber mein Frontflügel war noch da und wir haben uns berührt."

Warum wechselte Kovalainen den Frontflügel?

Heikki Kovalainens Formel-1-Renn-Comeback verlief wenig glücklich. Im Qualifying stellte er den Lotus noch auf einen respektablen achten Startplatz, im Rennen lief für den Finnen dann nichts mehr zusammen. Nach einem mäßigen Start stoppte der Finne auf Rang zwölf liegend. Doch nach dem Boxenstopp funktionierte sein Bolide plötzlich nicht mehr so, wie sich der Räikkönen-Ersatzmann das vorgestellt hatte.

"Ich habe Grip verloren, vor allem auf der Vorderachse", klagte er nach dem Rennen. "Das Team hat herausgefunden, dass etwas mit dem Fronflügel nicht in Ordnung war und ich habe mehr und mehr Downforce verloren." In Runde 31 suchte er dann seine Crew zum zweiten Mal auf, um die Nase wechseln zu lassen. Eine richtige Beschädigung gab es übrigens nicht. "Wir vermuten, dass Marbles [Gummistücke] in einem Spalt hängen geblieben sind. Nach dem Wechsel war die Balance jedenfalls wieder normal und die Pace war okay."

Warum wurde Vergne bestraft?

In der letzten Runde gab es noch einmal Aufregung. Esteban Gutierrez stand plötzlich etwas unorthodox neben der Fahrbahn. "Ich habe versucht ihn auszubremsen, aber dann hat Gutierrez in Kurve 12 mein rechtes Hinterrad getroffen und versucht, mich zu überholen. Dabei haben wir uns berührt", so Vergne. Beide konnten das Ziel aber noch aus eigener Kraft erreichen. Später wurde der Franzose von den Rennkommissaren mit einer 20-Sekunden-Strafe belegt, weil sie in ihm den Auslöser für den Zwischenfall sahen.