Mit Spannung wurde zu Saisonbeginn Esteban Gutierrez bei Sauber beobachtet. Zunächst blieben die Erfolge aus, als aber seine ersten Führungsrunden zu Buche standen, schien der Knoten geplatzt. Tatsächlich mussten aber erst zehn weitere Rennen vergehen, damit der Mexikaner seine ersten Punkte einfuhr - sechs an der Zahl in Japan. "Für mich fühlt sich das fast ein bisschen wie ein Sieg an. Der erste Punkt ist immer etwas Besonders, jetzt sind es gleich mehrere geworden, das ist wirklich fantastisch", jubelte Gutierrez im Interview mit Motorsport-Magazin.com

Dass er so lange auf seine ersten Zähler warten musste, ist für den 22-Jährigen aber kein Grund zur Sorge. "In die Formel 1 zu kommen, ist nicht einfach - du musst einen Schritt nach dem anderen machen", rechtfertigte er gegenüber Hebdo. "Zu Beginn der Saison machte ich einige Fehler - wie alle Rookies -, aber dann ging es darum, alle Teile des Puzzles zu ordnen."

Mit dem Erfolg und der Öffentlichkeit durch die Formel 1 gehen aber auch neue Herausforderungen einher. Am vergangenen Sonntag entdeckten japanische Fans den Mexikaner in einer U-Bahn. Fotos, Autogramme und viel Zeit mit den Fans - an seine neue Berühmtheit muss sich Gutierrez erst noch gewöhnen. "Für mich haben sich viele Dinge geändert", gestand er. "Ich habe in Mexiko eine große Familie und das Leben jedes einzelnen dieser Mitglieder - nicht nur meines - wurde radikal beeinflusst."

In gewisser Weise sei diese Berühmtheit durch seinen Einstieg in die Formel 1 für ihn und seine Familie über Nacht gekommen. Keine einfache Situation, die ihn auch auf der Strecke beeinflusste. "Zwangsläufig hat das Spannungen verursacht. Das ist nichts, was ich je erwähnt habe oder den Medien gezeigt, aber es hätte verhindert werden können", erklärte der Mexikaner. "Und es hatte einen Einfluss."

Gutierrez kämpft bei Sauber immer noch um seine Zukunft. Nachdem Sergey Sirotkin und die russischen Millionen Einzug gehalten haben, ist fraglich, wie es mit dem Mexikaner und seinen Sponsoren in Zukunft weitergeht. Er selbst bleibt aber stets optimistisch. "Das Team weiß, wie hart ich gearbeitet habe und immer noch arbeite, um alles hinzubekommen und als Grand-Prix-Pilot zu wachsen - und auch mit dem Team zu wachsen", sagte Gutierrez, der unterstrich, dass die Zukunft und ein Verbleib bei Sauber nicht in seinen Händen liegen würde.