In der kommenden Saison werden nicht nur die Motoren um zwei Zylinder und 800ccm verkleinert, auch die Tanks schließen sich dem allgemeinen Trend an. Doch nirgends wird so viel beschnitten wie am Treibstoff. Dürfen die Teams heute noch beliebig viel Treibstoff mit auf die Reise nehmen, sind es 2014 nur mehr 100 Kilogramm, die für eine komplette Renndistanz reichen müssen. Heute starten die Teams mit etwa 50 Prozent mehr Benzin. Doch das ist nur die halbe Wahrheit, geht es nach Naoki Tokunaga, Technischer Direktor bei Renault F1. "Ich habe die Bedenken gehört, dass mehreren Leuten der Sprit ausgeht als heute, oder dass die Fahrer nicht racen können, nur um ins Ziel zu kommen."

"Aber ich glaube nicht, dass mehreren Leuten das Benzin ausgeht als heute. Wir starten bereits heute die Rennen mit der geringst möglichen Spritladung. Wir wollen nicht, dass am Ende des Rennens noch Benzin im Tank ist, also müssen wir auch heute mit dem Benzin haushalten. Das wird das Gleiche sein und es wird sich nichts ändern", versuchte er den Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Doch klar ist auch: Bei Treibstoffeinsparungen von rund 30 Prozent wird es schwer sein, über das gesamte Rennen hinweg mit Höchstleistung zu fahren. Das sieht auch Tokunaga ein. "Im Hinblick auf das Spektakel glaube ich, dass die Rennen anders werden aber immer noch aufregend."

Spritsparen vor allem Sache der Teams

"Weil man Sprit sparen muss, bedeutet das, dass es einen Unterschied zwischen der durchschnittlichen Leistung und der maximal zur Verfügung stehenden Leistung gibt." Das bedeute aber, Leistung sei verfügbar, wenn sie der Fahrer abrufen möchte. Er müsse dann nur später im Rennen haushalten und das mehr verbrauchte Benzin wieder hereinholen. "Wenn du also versuchen willst, ein anderes Auto zu überholen, dann kannst du das versuchen", sagte Tokunaga gegenüber Autosport.

Im Gegensatz zu vielen Vorstellungen ist das Spritsparen aber nicht hauptsächlich Aufgabe der Fahrer. Rob White erklärt, dass die Motoren im Vorhinein entsprechend von den Teams einstellt werden müssen. "Es ist nicht der Fall, dass die Fahrer Wadenkrämpfe bekommen, weil sie nur halb auf dem Gaspedal stehen. Das wird nicht so sein. Derjenige, der das Rennen gewinnt, ist auch derjenige, der vom Start bis ins Ziel der schnellste ist. Das ist eine fundamentale Sache und das bleibt auch der Fall."