Jenson, du hast durch deine Zeit mit Honda und natürlich deine Freundin Jessica eine enge Beziehung zu Japan. Was sind deine schönsten Erinnerungen daran?
Jenson Button: Meine schönste Renn-Erinnerung an Japan ist mein Sieg dort im Jahr 2011. Ich habe vor Sebastian und Fernando gewonnen - das war mein einziger Sieg in einem trockenen Rennen in dieser Saison und ein ganz besonderes Gefühl. Ich liebe die Strecke, seit ich dort fahre. Aber ich mochte sie schon als TV-Zuschauer, als dort Alain Prost und Ayrton Senna gegeneinander gekämpft haben. Die Strecke hat mir schon immer viel bedeutet. Sie ist auch sehr anspruchsvoll. Die Richtungswechsel von Kurve zwei bis Kurve acht bringen das Auto und den Fahrer wirklich an ihre Grenzen.

An welche speziellen Japan-Momente erinnerst du dich noch?
Jenson Button: Ein anderer schöner Moment war im gleichen Jahr, als ich kurz vor dem Rennen in Suzuka dort ein paar jungen Kindern beim Kartfahren zugesehen habe. Es war etwas ganz Besonderes, ihnen dabei zuzusehen, wie sie etwas machten, was sie lieben. Kartfahren ist noch unverfälscht, es ist noch purer Sport. Es geht nur um die Liebe fürs Fahren. Den Kids dabei zuzusehen, ist eine tolle Erinnerungen an meine Kartzeit gewesen. Es gab keinen Druck, einfach nur entspannen und Spaß haben. Es war auch toll, zu sehen, wie viele junge Talente es in Japan gibt.

Sprichst du Japanisch?
Jenson Button: Wenn ich Zeit mit meiner Freundin verbringe, spricht sie perfektes Englisch. Es ist nicht einfach, Japanisch zu lernen. Ich war da etwas schlampig, aber ich werde es noch lernen.

Wie gut kennst du das Land?
Jenson Button: Ich war einmal in Hiroshima. Ich kann mich nicht mehr erinnern, auf welcher Insel ich war. Vor ein paar Jahren habe ich dort mit einigen japanischen Freunden und Jessica trainiert. Es war schön, etwas Abstand zum ausgeflippten Tokio zu haben. Eine schöne Erfahrung im echten Japan. Wir waren in diesem winzigen japanischen Restaurant, in dem niemand Englisch gesprochen hat - woher sollten sie es auch können? Es gab keine englische Speisekarte, es war wirklich das wahre Japan. Vor ein paar Jahren waren Jessica und ich auch einmal am Valentinstag in Kyoto. Wir haben dort zu Abend gegessen und das war eine sehr interessante Erfahrung. Man kann dort nicht einfach ins Restaurant gehen und sein Essen kaufen. Man musste dort eingeladen werden und zahlt hinterher.

Jenson und Jessica feiern seinen Sieg 2011 in Suzuka, Foto: Sutton
Jenson und Jessica feiern seinen Sieg 2011 in Suzuka, Foto: Sutton

Fernando ist ein großer Freund von Samurai-Weisheiten. Wie sieht dein Wissen um die japanische Kultur aus?
Jenson Button: Ich weiß nicht so viel über Samurai, da kennt sich mein Vater besser aus. Er schaut den japanischen Nachrichtensender jeden Tag an. Ich habe etwas über Samurai und die Kultur gelernt. Auch über das Katana, ich habe sogar ein Schwert zu hause. Natürlich ein echtes, es ist wundervoll. Ich hab mir in Japan mit Mark Webber auch Baseball angeschaut, das hat mir viel Spaß gemacht. Dieses Jahr schaue ich mir in Tokio Sumo-Ringen an. Das wird das erste Mal sein, dass ich mir einen Sumo-Kampf live ansehe. Jedes Mal wenn ich dort bin, versuche ich, etwas anderes auszuprobieren.

Was gefällt dir besonders an Japan?
Jenson Button: Ich mag es, wie respektvoll die Menschen in Japan miteinander umgehen. Das bedeutet mir viel. In meiner Familie war es schon immer so. Japan ist auch sehr sauber und sicher. Ich interessiere mich auch für die Geschichte des Landes. Wir haben uns schon einige Schreine angesehen. Das ist für Reisende eine tolle Erfahrung. Ich liebe auch das Essen. Japanisches Essen ist für mich das Beste der Welt.

Was hältst du von den japanischen Formel-1-Fans?
Jenson Button: Die japanischen Fans echte Anhänger des Sports. Sie sind ähnlich wie die britischen und italienischen Fans unglaublich leidenschaftlich und unterstützen jeden Fahrer. Ich liebe die Atmosphäre beim Japan GP, es ist mit die beste des Jahres. Sie basteln die schönsten Karten und schreiben tolle Nachrichten. Ich mag es, die japanischen Fans zu treffen. Sie flippen regelrecht aus.