McLaren hat sich aufgemacht, Schadensbegrenzung für eine völlig verkorkste Saison zu betreiben und in der Hersteller-WM zumindest den fünften Platz vor Force India einzusacken. Nach den beiden Trainings in Singapur bestätigte sich das übliche Bild: Jenson Button und Sergio Perez fahren innerhalb der Top-10, allerdings am unteren Ende. Genau dort sieht sich Button auch im weiteren Verlauf des Wochenendes auf dem spektakulären Stadtkurs. "Ich würde mich im Qualifying nicht über einen Platz unter den besten Sieben beschweren, dort sehe ich uns derzeit auch", so der Brite nach P7 im 2. Training. "Überraschenderweise waren wir näher an Ferrari und Lotus als erwartet." Die drei Teams kämpften im 2. Training im Zehntelsekundenabstand, was auf ein spannendes Qualifying hindeutet.

Teamkollege Perez ging bei der Zielsetzung sogar etwas forscher zur Sache nach seinem zehnten Platz in der 2. Session. "Wir müssen mit beiden Autos ins Q3", forderte er. "Da kann dann alles passieren. Auf einem Stadtkurs wie diesem macht der Fahrer den Unterschied, deshalb blicke ich zuversichtlich auf Qualifying und Rennen." In Singapur kehrt McLaren zu einem Kurs zurück, der nach hohem Abtrieb verlangt - genau in diesem Bereich strauchelt das Team jedoch seit Saisonbeginn und war froh, als es nach Spa und Monza ging. Das Team ist nun gespannt, wie sich die Überarbeitungen am Chrompfeil auf einer Low-Downforce-Strecke auswirken. Nach den beiden Trainings ist zumindest klar: an der Balance muss noch geschraubt werden.

"Die Balance ist noch nicht da, aber da sind wir mit dem Auto sowieso eingeschränkt", so Button. Im vergangenen Jahr hatte McLaren große Probleme mit den Bodenwellen in Singapur, diesmal habe sich zumindest in diesem Punkt eine Besserung eingestellt. "Die Fahrzeughöhe war gut und das Heck ist nicht mehr so ausgebrochen wie 2012", erklärte Button weiter. "Aber auf den härteren Reifen habe ich hier noch Probleme, wir hüpfen ganz schön herum und haben nicht so viel Grip." Die superweichen Reifen sind also der klare Favorit für das Team aus Woking - die Hoffnung auf eine gute Qualifying-Performance wächst.