Die Zukunft von Kimi Räikkönen steht weiterhin in den Sternen. Fest steht nur, dass der Finne nicht bei Red Bull anheuern wird. Wie sein Manager Steve Robertson verriet, habe er mehrere Optionen, was ein Cockpit für 2014 betrifft und werde zu extrem hoher Wahrscheinlichkeit auch im kommenden Jahr dem elitären Kreis der Formel-1-Piloten angehören. Motorsport-Magazin.com fasst die Möglichkeiten des Iceman zusammen.

Lotus: Bleibt am Ende alles so, wie es bisher war? Lotus würde Räikkönen gerne weiterverpflichten und verweist immer wieder darauf, wie wohl sich der Finne beim Team aus Enstone doch fühle. "Alles, was für Kimi wichtig ist, ist in einem guten Umfeld zu gewinnen", erklärte Teamchef Eric Boullier kürzlich. "In den paar Jahren, die er plant, noch in der Formel 1 zu bleiben, möchte er einfach genießen, Rennen gewinnen und wenn möglich die WM. Das ist alles."

Zwar gab man sich bei Lotus zuletzt zuversichtlich, Räikkönen über 2013 hinaus binden zu können, doch die Zukunft des Rennstalls selbst steht auf tönernen Beinen. Immer wieder machen Berichte über finanzielle Probleme die Runde und so soll es auch schon vorgekommen sein, dass Räikkönen sein Gehalt nicht rechtzeitig am Konto hatte. Hinzu kommt die diffuse Lage rund um Investor Infinity Racing, die Lotus bis heute nicht aufklären konnte. Daher bleibt abzuwarten, ob das Team überhaupt in der Lage wäre, einen siegfähigen Boliden für 2014 bereitzustellen.

Angesichts der wirtschaftlichen Lage will Lotus seinen Spitzenpiloten nicht zu allen Konditionen halten. "Wenn wir ihn uns finanziell nicht leisten können, möchte ich ihn nicht, denn dann würde er uns pausenlos auf den Wecker gehen - und das wäre eine schlechte Basis", erklärte Boullier, der hinzufügte: "Aber wenn wir ihn haben können, würde ich ihn gerne behalten."

Ferrari: Neben Lotus ist wohl Ferrari der zweite ganz große Favorit auf die Verpflichtung Räikkönens. Wie man aus finnischen Medienkreisen zuletzt entnehmen konnte, soll die Scuderia gute Chancen haben, den Iceman unter Vertrag zu nehmen, was ein Wiederaufleben der Partnerschaft von 2007 bis 2009 bedeuten würde, im Zuge derer Räikkönen sich auch zum Weltmeister krönte.

Comeback in Rot?, Foto: Sutton
Comeback in Rot?, Foto: Sutton

Allerdings verlief der Abschied aus Maranello 2009 alles andere als freundschaftlich, denn der Kontrakt des Finnen, der eigentlich auch bis 2010 gegolten hätte, wurde in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst. Bei Ferrari könnte Räikkönen gemeinsam mit Fernando Alonso, der damals sein Nachfolger war, ein Dreamteam bilden, wobei abzuwarten bliebe, wie diese beiden Alphatiere miteinander zurechtkämen. Räikkönens Manager erklärte hinsichtlich der Scuderia: "Bis sie ihre Cockpits bestätigen, ist es mein Job, mit allen Teams zu sprechen und zu sehen, was möglich ist."

McLaren: Eine Rückkehr nach Woking scheint auf den ersten Blick zwar unwahrscheinlich, doch gänzlich ausschließen kann man sie wohl nicht. Zwar verfügen sowohl Jenson Button als auch Sergio Perez über Verträge für das nächste Jahr, doch sollte McLaren wirklich die Möglichkeit bekommen, Räikkönen zu verpflichten, könnte man sich in dieser Frage als kreativ erweisen, denn ein Typ wie der Finne stünde dem Team durchaus gut zu Gesicht.

Zwar fahren die Chrompfeile derzeit nur hinterher, aber auch Räikkönen wird wissen, dass es sich dabei lediglich um eine Momentaufnahme handelt und mit McLaren spätestens 2015, wenn die legendäre Motorenpartnerschaft mit Honda wieder auflebt, zu rechnen sein wird.

Zuletzt testete Kimi Räikkönen einen GP3-Boliden, Foto: GP3
Zuletzt testete Kimi Räikkönen einen GP3-Boliden, Foto: GP3

Ein anderes Team: Selbstverständlich gibt es zahlreiche weitere Rennställe, die den Finnen nur zu gerne unter Vertrag nehmen würden, doch dass dies auf Gegenseitigkeit beruht, muss stark bezweifelt werden. Räikkönen wird im Oktober 34 Jahre alt und es ist nicht davon auszugehen, dass er sich im Herbst seiner Karriere im grauen Mittelfeld aufreiben möchte - auch wenn es durchaus seinen Reiz hätte, den Finnen etwa bei Williams zu sehen.

Ausstieg aus der Formel 1: Zwar erklärte Räikkönens Manager, dass sein Schützling auch im kommenden Jahr zu 99,9% einen Formel-1-Boliden fahren werde, doch beim Iceman muss man immer auf Überraschungen gefasst sein. Platzen alle Verhandlungen, gibt er ja vielleicht ein Comeback in der Rallye-WM, heuert bei den NASCARs an oder legt womöglich eine Saison in der GP3 ein - einen entsprechenden Nachwuchsboliden testete der Finne ja erst jüngst auf Herz und Nieren.

Kimi Räikkönens Formel-1-Bilanz

SaisonTeamSiegePodiumsPolesPunktePosition
2001Sauber000910
2002McLaren040246
2003McLaren1102912
2004McLaren141457
2005McLaren71251122
2006McLaren063655
2007Ferrari61231101
2008Ferrari292753
2009Ferrari150486
2012Lotus1702073
2013Lotus1601342
Summe-207516920-