Ron Howard, Regisseur des Films "Rush", der den Titelkampf zwischen Niki Lauda und James Hunt in der Saison 1976 behandelt, hat seit dem Dreh eine andere Sichtweise auf die Formel 1. Zwar verfolgte er bereits vor dem Film einige Rennen, jedoch beschäftigte er sich nach dem Start meist mit etwas anderem, ehe er nach einiger Zeit wieder vor den Bildschirm zurückkehrte, um zu sehen, wer gewinnt. "Wenn ich jetzt ein Rennen anschaue, dann kann ich noch nicht einmal aufstehen, um auf die Toilette zu gehen", gestand er der offiziellen Webseite der Formel 1. "Jetzt klebe ich praktisch am Geschehen - denn jetzt verstehe ich es gut genug."

Für den Regisseur von "Apollo 13" und "A Beautiful Mind" sind Formel-1-Piloten sowohl Helden aus auch Verrückte. "Es verlangt nach wie vor viel Mut, sich selbst so zu prüfen. Es ist nicht nur das Risiko zu sterben oder sich schwer zu verletzen - auch wenn das noch in den Köpfen ist -, sondern es ist auch die Angst zu versagen, die manchmal wichtiger ist als alles andere", erklärte Howard. Formel-1-Piloten befänden sich in einer ähnlichen Situation wie Golf- oder Tennisprofis: Sie sind auf sich gestellt, auch wenn sie ein Team im Rücken haben. "Man kann daher argumentieren, dass sie zur Hälfte Helden und zur Hälfte Irre sind - aber sicherlich sind sie zu 100 Prozent Weltklasse-Athleten."

An den Piloten liegt es also nicht, dass die Königsklasse in Howards Heimat nie wirklich Fuß fassen konnte. Er macht als eine der Ursachen aus, dass zu wenig Rennen auf dem amerikanischen Kontinent gefahren werden. "Wenn man nach Kanada kommt, ein paar Rennen in den USA und in Mexiko bestreitet, man also den Kontinent besucht und einige Zeit dort und in ähnlichen Zeitzonen bleibt, dann würde das einen riesigen Unterschied machen, wie die Amerikaner die Formel 1 sehen", meinte Howard. "Austin wird weitermachen, es wäre großartig, wenn das mit New Jersey klappen würde, es gibt schon Montreal und dann müsste man noch etwas an der Westküste finden und vielleicht noch Mexiko - das wäre eine richtige Einführung der Formel 1 in den Staaten."