Wie schon so oft machte Mark Webber auch im Qualifying zum Großen Preis von Ungarn die Technik einen Strich durch die Rechnung. Der Defekt-Teufel schlug am RB9 des Australiers erneut zu. "Ich konnte mein KERS nicht verwenden, das war das erste Problem. Außerdem hatte ich ziemliche Probleme beim Hochschalten, das hat nicht so schnell funktioniert wie es sollte. Diese zwei Faktoren zusammen haben dann eben für eine ziemlich schlechte Rundenzeit gesorgt", rechtfertigte er seinen zehnten Startplatz.

Die Schuld dafür sah Webber beim Team, nahm seine Crew aber in Schutz. "Ich möchte meinen Mechanikern keine Schuld geben. Sie arbeiten wirklich hart und das unter teilweise furchtbaren Bedingungen. Ihnen wird absolut alles abverlangt. Dennoch ist es ein Fakt, dass ich öfter technische Probleme habe und heute eben wieder. Vielleicht sollte man beim Team nachfragen, woran es liegen kann", konnte er sich einen Seitenhieb in Richtung seines Noch-Arbeitgebers nicht verkneifen. Auch auf die Frage, ob sein RB9 absolut identisch mit dem von Sebastian Vettel sei, antwortete Webber nur kurz und knapp: "Das sollte er sein."

Die diesjährige Saison ist deshalb für den neunfachen Grand-Prix-Sieger aber noch lange nicht gelaufen. "Wir haben jetzt drei Wochen Zeit um unsere Schwierigkeiten zu beseitigen und gut vorbereitet in den wichtigsten Teil des Jahres zu starten. Ich möchte noch gerne ein paar Rennen gewinnen und möglichst viele besondere Momente erleben. Es ist mir einfach wichtig, den Leuten zu zeigen, dass ich immer noch da bin", stellte er klar.

Mit einem Ergebnis wie dem im Qualifying von Budapest kann ein Pilot mit solchen Ansprüchen natürlich nicht glücklich sein: "Zufrieden wäre ich, wenn ich mich auf Pole Position qualifiziert hätte. Es ist natürlich immer schade, wenn man in der wichtigsten Session des Wochenendes solche Probleme hat, aber in Monaco oder eben hier in Budapest ist es besonders blöd, weil es fast unmöglich ist zu überholen. Es wird also sehr schwer für uns, nach vorne zu kommen, und wir werden wohl nicht die Punkte holen, die wir hier holen hätten sollen. Außerdem hatte ich gestern einen wirklich guten Tag und ich war sehr, sehr schnell, deshalb ist das heutige Ergebnis umso enttäuschender. Aber warten wir einfach mal ab, was im Rennen noch passiert."

Bevor er dort, möglicherweise mit einer mutigen Strategie, noch Positionen gut machen kann, müssen laut Webber aber erst die Schwierigkeiten am Auto endgültig ausgeräumt werden: "Natürlich gibt es gewisse taktische oder strategische Optionen, aber zuerst müssen wir die Probleme beseitigen, die wir haben. Dann können wir uns über solche Dinge Gedanken machen und vielleicht im Rennen noch etwas rausholen."