Für die kurioseste Szene des Deutschland GP zeichnete sich Jules Bianchi verantwortlich. Der Marussia-Pilot stellte seinen Wagen nach einem kapitalen Motorschaden auf abschüssigem Gelände im Leerlauf neben der Strecke ab, sodass der herrenlose Bolide wieder zurück rollte, die Fahrbahn kreuzte und erst von einer Werbetafel gestoppt wurde. Da glücklicherweise gerade kein anderer Pilot in der Nähe war, kam niemand zu Schaden, aber der Schreck saß bei Marussia dennoch tief.

"Man konnte sehen, dass es ein katastrophaler Motorschaden war, der völlig plötzlich kam, denn wir sahen keine Anzeichen dafür", sagte Sportdirektor Graeme Lowdon. "Das war etwas frustrierend, da es uns gerade gelungen war, an den beiden Caterhams vorbeizukommen und das Rennen ziemlich gut aussah."

Wie Lowdon betonte, habe Bianchi keinen Fehler gemacht, sondern vorschriftsgemäß gehandelt. "Jules hat die Strecke sofort verlassen. Das Auto war im Leerlauf als es stoppte und er montierte das Lenkrad wieder, wie es vorgeschrieben ist", schilderte der Brite. "Es war ein Marshall in der Nähe als er das Auto verließ. Es gab nichts, was Jules sonst hätte tun können. Der Motor war klar aus, weshalb er keinen Gang mehr einlegen konnte."

Der Nürburgring sei mit seinen zahlreichen Hügeln dafür prädestiniert, solche Szenen wie am vergangenen Sonntag hervorzurufen, erklärte Lowdon, der sich äußerst erleichtert zeigte, dass die ganze Geschichte glimpflich ausging. "Gott sei Dank musste niemand dem Wagen ausweichen", sagte er. "Es herrschte Erleichterung vor, dass nichts passiert ist, aber der Wagen bewegte sich auch ziemlich langsam und zudem wurden gelbe Flaggen geschwenkt."