Rettet das Podium vom Nürburgring Romain Grosjean die Formel-1-Karriere? Grosjean musste schon vermehrt Kritik über seine Person einstecken. Von Rüpel-Starter bis hin zu Verkehrsrowdy. Viele Empörungen machten ihm das Leben in der Formel 1 nicht gerade leicht. Der Genfer zeigt sich in dieser Saison bisher sehr achtsam, jedoch blieben die Erfolge aus. Nach dem Podium in Bahrain erzielte der Franzose keinen einzigen Punkt mehr. Der Lotus-Pilot zweifelt aber nicht an sich. "Ich habe immer an mich geglaubt. Die Zahlen waren nicht gut, aber ich wusste, dass die Arbeit, die ich tat, gut war", so der Franzose zu RMC. Um Grosjean wurden immer mehr Gerüchte laut, dass er am Ende der Saison von Nico Hülkenberg ersetzt werden würde. Wie am Sonntag bekannt wurde, hat Hülkenberg seinen Vertrag beim Rennstall Sauber zum Ende der Saison gekündigt und gilt als heißer Kandidat für das Lotus-Cockpit 2014.

Auf dem Nürburgring am Sonntag gab es dann ein wiederholtes Bild. Die drei Männer auf dem Podium standen schon beim Bahrain-GP im April in der gleichen Reihenfolge auf dem Treppchen. Sebastian Vettel als strahlende Sieger und die Lotus-Piloten dahinter auf den Plätzen zwei und drei. Ganz besonders stark zeichnete sich Grosjean im Rennen aus. Trotz seiner DRS-Probleme schaffte er es, Spitzenreiter Vettel zu ärgern. Der Franzose übernahm in Runde acht sogar die Führung und fuhr eine schnelle Runde nach der anderen. Nach seinem ersten Boxenstopp kam er auf Platz zwei zurück auf die Strecke, weit vor seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen. Doch dann wurde Grosjean Opfer der Safety-Car-Phase.

Nach dem Restart war Räikkönen nämlich wieder beachtlich nah dran am Genfer. Und dann kam der gefürchtete Boxenfunk für Grosjean, wo ihm das Team befahl, für seinen finnischen Teamkollegen Platz zu machen. Für Grosjean war es eine Teamentscheidung, die er aber akzeptierte. "Wie sich die Strategien entwickelten, beschlossen wir, unsere Eier nicht in den selben Korb zu legen. Deshalb glaube ich, dass wir das Richtige getan haben", erklärte Grosjean den unterschiedlichen Strategieansatz bei Lotus.