Mercedes gegen Red Bull heißt seit einigen Rennen der Kampf um die Spitze. So auch am Nürburgring. Während am Vormittag noch Lewis Hamilton und Nico Rosberg die Nase vorne hatten, setzte Sebastian Vettel am Nachmittag die schnellste Zeit. Der heiß diskutierte Kampf um den Sieg zwischen den beiden Deutschen Vettel und Rosberg interessiert den Weltmeister im Moment aber wenig. "Ich bin nicht hier, um Nico zu schlagen. Ich bin hier, um alle zu schlagen", lachte Vettel. "Mercedes war heute Morgen extrem schnell. Das hätten wir nicht fahren können."

Für den Deutschen reichte es im ersten Freien Training hingegen nur zu einer 1:33.213 und damit Rang acht. "Heute Morgen war ich nicht komplett mit dem Auto zufrieden, aber bereits in der zweiten Session war alles in deutlich bessere Verfassung", klärte der Weltmeister auf. Am Nachmittag konzentrierte er sich vor allem auf Longruns und testete dabei auch ausgiebig die weiche Mischung. "Die Longruns wurden etwas durch Verkehr behindert, aber dennoch sind wir recht zufrieden", fiel das Fazit für sein Heimrennen durchaus vielversprechend aus.

Gleiches gilt für Teamkollege Mark Webber. In beiden Trainings lag der Australier auf Rang drei und konzentrierte sich am Nachmittag vor allem auf den Medium-Reifen. "Ich fühle mich mit dem Reifen recht wohl", wirkte der Red-Bull-Pilot zufrieden. Da Vettel deutlich mehr Runden auf dem weichen Pneu absolvierte, muss Webber heute Abend noch einen genauen Blick auf die Daten seines Teamkollegen werfen, ein erstes Urteil hat er sich aber bereits gebildet. "Der Medium-Reifen sieht nach der vernünftigeren Wahl für das Rennen aus."

Bis es dazu kommt, steht bei Red Bull laut Webber aber noch eine Menge Arbeit an, denn nicht alleine die Reifen würden das Rennen entscheiden. Wenn es vor allem im Auge zu behalten gibt, ist für den Australier klar: Mercedes. "Ich denke, es wird eng zwischen uns. Mercedes hatte in den letzten Rennen die erste Startreihe, aber auf eine Runde sahen Sebastian und ich heute etwas konkurrenzfähiger aus", blickte Webber schon auf das Qualifying, wobei er gleich die üblichen Unsicherheitsfaktoren wie Sprit oder Setup ins Spiel brachte. Dennoch sei die Verbesserung der Silverpfeile auch im Rennen nicht zu verkennen, weshalb sich Webber mit Prognosen zurückhielt. " Ich denke, es gibt ein paar Leute, die für den Sieg infrage kommen.