"Ich bin recht zufrieden mit meiner Performance." Dazu hatte Romain Grosjean auch allen Grund, schließlich konnte sich der Franzose zum ersten Mal in dieser Saison im Qualifying gegen Kimi Räikkönen durchsetzen. Zwar hatte sich Lotus etwas mehr als Startplatz acht beim Großbritannien Grand Prix erhofft, doch gerade für Grosjean - in den vergangenen Wochen oftmals stark in der Kritik - dürfte mit einem Lächeln schlafen gehen. Das Problem: Die Truppe aus Enstone hat offenbar Probleme mit dem Reifen-Management, vor allem der Medium-Reifen macht dem Team zu schaffen. "Während wir auf den harten Reifen zu Beginn des Qualifyings sehr schnell waren, waren wir auf den Mediums nicht mehr so konkurrenzfähig", sagte Grosjean.

Dabei sei im 3. Training am Samstagmorgen mit der weicheren Mischung noch alles in Ordnung gewesen. Rätselraten bei Lotus. "Ich weiß nicht, ob es das Wetter oder etwas anderes ist", so Grosjean weiter. "Aber es lief auf ihnen nicht mehr so gut wie am Morgen und deshalb reichte es nicht, um sich weiter vorn zu qualifizieren. Wir arbeiten hart und es geht auch in die richtige Richtung, aber die Reifen spielen immer noch eine Schlüsselrolle."

Teamkollege Räikkönen war von Startplatz neun nicht allzu begeistert. Schließlich will er seinen neuen Haarschnitt - aktuell unter einer Kappe versteckt - erst der Weltöffentlichkeit zeigen, wenn er aufs Podium fährt; doch der Weg dorthin wird ganz schön weit in Silverstone, wo die Konkurrenz in Form und Mercedes und Red Bull bislang stark performte. "Das ist nicht ideal", sagte Räikkönen. "Natürlich würden wir gern weiter vorn in der Startaufstellung stehen, aber so ist das nun einmal. Im Rennen wollen wir ein besseres Ergebnis erzielen als im Qualifying. Üblicherweise ist das bei uns der Fall und hoffentlich auch morgen wieder."

Kurz vor Beginn des Qualifyings wurde es noch einmal hektisch an der Lotus-Box. Das Team soll eine laut Reglement verbotene Aufhängung verwenden. Diese Annahme macht zumindest im Fahrerlager die Runde, konkrete Informationen gibt es aktuell noch nicht. Jedoch heißt es: Weil ein Umbau tiefgreifende Änderungen bedeuten würde, darf Lotus in Silverstone noch mit dieser Variante fahren, muss für das Rennwochenende in Deutschland allerdings nachbessern.