Sergio Perez musste sich in den vergangenen Monaten einiges an Kritik bieten lassen. Nicht wenige stellten seine Klasse in Frage und die eine oder andere Kollision mit Konkurrenten verbesserte die Situation des Mexikaners nicht unbedingt. Kimi Räikkönen ging nach dem Monaco Grand Prix gar soweit zu sagen, dass man Perez mal eine verpassen sollte. McLarens Neuzugang weiß, dass er nun wesentlich stärker im Fokus steht als zu seinen Sauber-Zeiten. Dass er mit dem aktuellen Material keine Wunder vollwirken kann, machte er aber auch deutlich. "Das Auto hat so viele Probleme und wir liegen so weit zurück, dass wir uns nicht nur auf ein einziges Problem konzentrieren können", so Perez gegenüber französischen Medien.

In der Tat: McLaren erlebte einen katastrophalen Start in die Saison und gilt derzeit nur als sechste Kraft im Feld - selbst Force India zog am Traditionsstall vorbei. Zuletzt in Kanada schafften es Perez und Teamkollege Jenson Button, dass zum ersten Mal seit 64 Rennen kein McLaren-Pilot in die Punkteränge fuhr. Der vorläufige Tiefpunkt einer bislang völlig verkorksten Saison mit einem Auto, das voller Probleme und Fragezeichen steckt. "Das ist nicht das Jahr, wie ich es wollte", machte Perez kein Geheimnis aus der schwierigen Situation. "Im vergangenen Jahr hatte ich zur gleichen Zeit mehr Punkte auf dem Konto."

In seiner Debütsaison bei den Chrompfeilen bringt es der Mexikaner auf gerade einmal zwölf Zähler - Platz 13 in der WM-Wertung. In bislang sieben Grands Prix schaffte er es lediglich dreimal in die Punkte. Zum Vergleich: 2012 nannte Perez nach den ersten sieben Rennen bereits 37 Zähler sein Eigen, darunter zwei Podiumsplatzierungen. Nach dem starken Saisonauftakt ging es allerdings rapide bergab. Perez hofft zwar, in dieser Saison auch einmal ein Top-3-Ergebnis zu schaffen, doch angesichts der aktuellen Lage wolle er nicht einmal daran denken.

Geht es nach ihm, wird sich auch beim kommenden Grand Prix in Silverstone - McLarens wichtigem Heimrennen - nichts ändern. Perez: "Es gibt nichts, das uns retten kann; kein Regen und auch kein Wunder." Button hat den Titel inzwischen abgehakt und außer Martin Whitmarsh erweckt kaum einer der McLaren-Leute den Anschein, dass dem Team in dieser Saison noch die große Kehrtwende gelingt. Nicht wenige dürften den Fokus inzwischen schon auf die Turbo-Ära ab 2014 gerichtet haben.

Trotz der prekären Lage stellte sich Perez aber voll hinter seinen Arbeitgeber: "Ich bin nicht in der Formel 1, um nicht kritisiert zu werden oder um jemandem zu gefallen. Ich fahre in der F1, um für mein Team zu kämpfen. Wenn man mich dafür kritisiert, dann ist mir das egal."