Die Rückkehr von Honda in die Formel 1 war eine durchwegs positive Nachricht für die Formel 1: Fans freuen sich über das Wiederaufleben der legendären McLaren-Honda-Turbo-Zeit, McLaren erhält Motoren ab 2015 kostenlos und die Verantwortlichen hatten es geschafft, einen großen Konzern wieder für die Formel 1 zu begeistern. Nur Mercedes kann sich über die Rückkehr der Japaner nicht so sehr freuen. Weil Honda erst 2015 Motoren für Königsklasse liefert, braucht McLaren 2014 noch einen anderen Motorenpartner. Weil Mercedes vertraglich dazu verpflichtet ist, auch über 2013 hinaus Motoren nach Woking zu liefern, befinden sich die Stuttgarter in einer Zwickmühle.

Einerseits will Mercedes seine vertraglichen Pflichten erfüllen und die Zusammenarbeit mit McLaren nicht unschön enden lassen, andererseits soll möglichst wenig Motoren-Know-how der neuen V6-Turbo-Aggregate an Honda weitergegeben werden. "McLaren für ein weiteres Jahr mit Motoren zu beliefern ist in der Tat keine erfreuliche Situation", erklärte Toto Wolff gegenüber der Kleinen Zeitung. Allerdings hat der Mercedes Motorsportverantwortliche Vertrauen in den langjährigen Partner. "Ich bin aber zuversichtlich, dass sich McLaren an die Vertragsbedingungen halten, und keine Daten weitergeben wird."

Am Donnerstag gaben Williams und Mercedes bekannt, dass der britische Traditionsrennstall zukünftig von Mercedes-Power angetrieben wird. Unter anderem soll das der finanziellen Not der Briten geschuldet sein, sind die neuen Antriebseinheiten deutlich teurer als die bisherigen V8-Aggregate und Renault gilt zudem als teuerster Anbieter. Wolff relativiert: "Mit der längeren Lebensdauer und dem geringeren Verbrauch werden sie auf Dauer gesehen billiger werden."