Als hätte Red Bull Racing intern nicht schon genug Stress, gesellt sich in dieser Woche die Hektik zweier Back-to-back-Rennen hinzu. In Bahrain muss Sebastian Vettel seine WM-Führung verteidigen, für Mark Webber geht es nach dem verpatzten Shanghai-Wochenende darum, Fortuna wieder auf seine Seite zu bringen und das Pech vom Schuh zu bekommen.

"Es ist wichtig, sich gleich nach Ende des einen Wochenendes auf das nächste vorzubereiten", übt sich Webber in Optimismus. "Eine möglichst schnelle Anreise an den neuen Ort ist wichtig. Du hast nur wenig Zeit und musst sensibel trainieren, damit du gesund bleibst." Vettel kann zwei aufeinanderfolgenden Rennsonntagen sogar Positives abgewinnen: "Am Freitag des zweiten Rennens kommst du schneller in den Rhythmus. Du sparst dir auch Zeit, wenn du von einem Austragungsort direkt zum nächsten reisen kannst. Allerdings bleibt nicht so viel Zeit für mentale und physische Regeneration."

Vor dem Wüstenkurs haben beide Piloten Respekt. "Die Kurven können dich in die Irre führen und in Fehler treiben", so Vettel. "Die Strecke ist sehr breit und der Scheitelpunkt ist nicht immer klar ersichtlich, etwa in Kurve 14." Genau diese Passage gefällt allerdings Webber: "Ich mag den letzten Sektor, speziell Turn 12 und 13 - das ist ein netter Teil der Strecke. Es ist dort etwas schneller, da der Rest der Strecke sehr langsam und nicht gerade berauschend ist. Die schnellen Kurven können sehr einträglich sein."

Red Bull: Bahrain Bilanz

Red Bull in Bahrain: Der Bahrain International Circuit zählt nicht unbedingt zu den Lieblingsstrecken des Weltmeisterteams. Bisher steht lediglich ein Sieg durch Sebastian Vettel im Vorjahr auf der Habenseite. Mit Rang zwei in der Saison 2009 sorgte der Deutsche auch für zweite Podiumsplatzierung der britisch-österreichischen Mannschaft.

Vettel in Bahrain: Sebastian Vettel feierte 2008 für Toro Rosso sein Debüt im Wüstenstaat und schied nach einer Kollision aus. Im Jahr darauf wurde er in Diensten von Red Bull Zweiter, ein weiteres Jahr später Vierter. In der Vorsaison startete Vettel von der Pole Position und ließ sich den Sieg nicht nehmen, auch die schnellste Rennrunde ging auf sein Konto.

Webber in Bahrain: Mark Webber stand in Bahrain noch nie auf dem Podium. Zwar fuhr er mit zwei Ausnahmen stets in die Punkteränge, einen Pokal durfte er aber noch nicht mit nach Hause nehmen. Die beste Platzierung des Australiers datiert aus dem Vorjahr, als er Vierter wurde.

Redaktionskommentar:

Mit Sicherheit wird Red Bull Racing auch in Bahrain um die Podiumsplätze kämpfen. Ebenso sicher wird allerdings jeder Funkspruch und jede Geste von Fans und Medien genauestens mitverfolgt und interpretiert werden. Ruhe wird nach dem Sepang-Eklat und dem unglücklichen Rennwochenende von Mark Webber in Shanghai sicher keine einkehren.(Michael Höller)