Bang boom bang - beim Großen Preis von China knallte es ordentlich auf der Strecke. Motorsport-Magazin.com fasst alle Unfälle beim dritten Rennen des Jahres zusammen.

Runde 1: Sutil vs. Di Resta

In Shanghai gerieten die Force-India-Piloten Adrian Sutil und Paul di Resta in der Startphase aneinander. Der Schotte war anschließend verärgert, denn er war sich sicher, dass ohne den Zwischenfall ein besseres Ergebnis als der achte Rang für ihn herausgesprungen wäre. "Ich kämpfte mit Nico Hülkenberg, als es zu einer Berührung mit Adrian in der Haarnadelkurve kam. Ich kam auf das Gras hinaus und verlor drei oder vier Plätze. Von dort aus konnte ich nicht mehr angreifen, weil ich im Verkehr feststeckte und auf meine Reifen aufpassen musste", schilderte er die heikle Szene der ersten Runde.

Interner Knall: Sutil und Di Resta, Foto: Sutton
Interner Knall: Sutil und Di Resta, Foto: Sutton

Sutil konnte hingegen kaum zur Aufklärung beitragen. "Es gibt da nicht viel zu sagen", meinte der Deutsche. "Ich habe nur einen Schlag am Hinterreifen gespürt und dann Paul im Spiegel gesehen. Ich weiß nicht, was er probiert hat. Ich habe nicht gesehen, dass da noch einer war." Es sollte nicht Sutils letzter Zwischenfall in Shanghai bleiben, der nächste folgte auf dem Fuße...

Runde 6: Sutil vs. Gutierrez

Kurz nach dem teaminternen Konflikt hatte Sutil erneut Feindkontakt - mit verheerendem Ausgang. Beim Anbremsen von Kurve 14 verlor Esteban Gutierrez seinen Boliden und krachte heftig in Sutils Heck, wodurch sein Heckflügel und der Auspuff schwer beschädigt wurden. Sutil steuerte umgehend die Box an, doch der Schaden war zu groß - Sutils Aus in Shanghai.

Gutierrez' Sauber war Schrott, Foto: Sutton
Gutierrez' Sauber war Schrott, Foto: Sutton

"Ich denke, er hat sich verbremst. Als ich eingebogen bin, gab es einen Schlag und mein Flügel war krumm", kommentierte der Deutsche den Crash. Gutierrez musste das Rennen ebenfalls beenden und wurde von den Stewards mit einer Rückreihung um fünf Startplätze beim nächsten Rennen in Bahrain bestraft. Der Mexikaner entschuldigte sich für den Vorfall und gestand seinen Fehler ein: "Ich habe DRS genutzt und die Distanz falsch eingeschätzt."

Runde 15: Webber vs. Vergne

Mark Webbers China-Rennen wurde in Runde 15 vorzeitig beendet, als er in Kurve sechs in den Toro Rosso von Jean-Eric Vergne knallte. "Ich habe mich durchs Feld gekämpft und zu Jean-Eric aufgeschlossen", schilderte der Red-Bull-Pilot den Zwischenfall aus seiner Sicht. "Ich hatte einigermaßen großen Abstand, aber er wusste, dass ich da war." Der Australier hatte erwartet, dass ihn Vergne kampflos passieren lässt, doch das geschah nicht.

Webber: Schon wieder abgeschleppt, Foto: Sutton
Webber: Schon wieder abgeschleppt, Foto: Sutton

"Er war sehr weit außen, es sah so aus, als ob er mich innen durchfahren lässt, aber als wir am Scheitelpunkt der Kurve waren, ist er nach innen gezogen. Er hatte das Recht, das zu tun, aber wäre er außen geblieben, hätten wir beide den Vorfall überlebt." Vergne sah das anders: "Ich weiß nicht, was er versuchen wollte. Er war viel schneller und hätte mich auf der nächsten Geraden sowieso überholt." Auch für die Stewards war Webber der Schuldige, in Bahrain muss er deshalb drei Plätze in der Startaufstellung zurück. Das bittere Ende eines katastrophalen Wochenendes für Webber. Vergne konnte die Fahrt fortsetzen und wurde Zwölfter.

Nase futsch: Räikkönen war's egal, Foto: Sutton
Nase futsch: Räikkönen war's egal, Foto: Sutton

Runde 16: Räikkönen vs. Perez

Kimi Räikkönen machte in Shanghai auf Chuck Norris: Der Finne ließ sich durch nichts beeindrucken und fuhr mit einem beschädigten Auto auf Platz zwei. Die sichtbaren Spuren der Verwüstung: An der Schnauze seines E21-Boliden klaffte ein Loch und sein Frontflügel war ebenfalls beschädigt. Es waren die Spuren einer Auseinandersetzung mit McLaren-Pilot Sergio Perez. "Ich bin besser aus Kurve drei herausgekommen und dachte, dass er mir genug Platz lassen würde, aber er hat mich von der Strecke gedrängt", berichtete Räikkönen, der versuchte, den Mexikaner außen herum zu überholen. Als ihm die Strecke ausging, begann er auf den Kerbs und dem Gras zu rutschen und konnte eine Kollision mit Perez' Heck nicht vermeiden.

Die Rennleitung räumte keinem der beiden Kontrahenten die Schuld ein und entschied auf Rennzwischenfall. Perez beendete das Rennen auf Platz 11. Motorsport-Magazin.com-Experte Christian Danner analysierte den kontroversen Zwischenfall: "Die Perez-Kimi-Geschichte war grenzwertig. Und zwar deswegen, weil es zwei Punkte gibt, die man betrachten muss: Erstens hat Kimi außen herum überholt, das ist immer ein bisschen blöd. Es gibt aber die Regel, dass wenn man mit einem 'significant part of the car' vor dem Hinterreifen ist, man den anderen nicht von der Strecke drängen darf, wenn es geradeaus geht. Ging es da geradeaus? Eher nicht. Deswegen kann ich da kein Urteil fällen."