Nico Hülkenberg landete beim Großen Preis von China erneut in den Punkterängen. Platz zehn in Shanghai und damit der fünfte WM-Punkt für den Sauber-Piloten. Der 25-Jährige wählte für den Rennstart die gleiche Strategie, die auch Sebastian Vettel wählte: keine Rundenzeit im Qualifying und Start auf den Medium-Reifen. Da war es nicht verwunderlich, dass Hülkenberg im Verlauf des ersten Stints an der Spitze fuhr und Vettel hinter sich hielt. Die Führungskilometer waren jedoch nur eine Momentaufnahme, wie Hülkenberg zugab. "Wenn man die Führung hat oder Zweiter ist, hofft man verständlicherweise auf mehr", sagte er. "Dennoch hätte das vielleicht auch ein falsches Bild sein können, da wir außerhalb der Sequenz der anderen Piloten gefahren sind, die auf den weichen Reifen gestartet waren."

Nach Hülkenbergs starkem Start fand er sich im weiteren Verlauf gut ins Rennen ein, kämpfte permanent um einen oberen Platz in den Top-10 und lange Zeit sah es nach einem Top-Ergebnis aus. Doch dann nahm das Unheil seinen Lauf. In Runde 36 legte er seinen dritten Boxenstopp ein und wechselte von den weichen Reifen auf die Medium-Mischung, doch auf diesem Satz lief es alles andere als rund. Hülkenberg fiel zurück und verlor den Anschluss zur Konkurrenz. "Ich hatte einen ordentlichen Start und ein paar schöne Kämpfe in den ersten paar Runden. Dabei konnte ich einige Positionen gewinnen, aber gegen Ende des Rennens haben wir ein wenig an Performance verloren", sagte er.

Sauber begibt sich nun auf Spurensuche, denn schon am kommenden Wochenende steht mit dem Großen Preis von Bahrain das nächste Rennen an. Die Frage lautet: Warum kam Hülkenberg im ersten Stint mit den Medium-Reifen sehr gut zurecht, während der dritte Stint mit der gleichen Mischung Probleme bereitete? Möglicherweise lag es an den veränderten Temperaturen - im Verlauf der 56 Runden fielen diese von 36 auf 25 Grad Streckentemperatur. "Das ist gut möglich, das wird es vermutlich auch sein", vermutete Teamchefin Monisha Kaltenborn im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Nur müssen wir zunächst die Daten analysieren, da wir im Moment keine andere Erklärung haben."