Wie zufrieden bist du mit dem Qualifying, was kannst du hier erreichen?
Jules Bianchi: Ich bin sehr zufrieden, das Qualifying lief wieder sehr gut, auch wenn meine Runde nicht perfekt war, aber so ist es halt manchmal. Für uns hat sich nichts geändert, ich bin zufrieden mit der Arbeit des Teams. Aber wir müssen uns weiter verbessern, bisher läuft es gut, alle sind sehr motiviert.

Bisher warst du immer der schnellste Fahrer der zwei Hinterbänkler-Teams. Was bedeutet dir das?
Jules Bianchi: Es ist toll, den Abstand zu Caterham zu sehen. Daran kann man die Entwicklung erkennen, die wir im Winter gemacht haben. Wir dürfen uns aber nicht ausruhen, sondern müssen weiter hart arbeiten.

Wäre es besser, wenn du im Winter eher zum Team gekommen wärst?
Jules Bianchi: Natürlich wäre das besser gewesen. Aber wir müssen es so nehmen, wie es kommt und das Beste herausholen. Mehr Testfahrten wären sicher besser gewesen.

Wie wichtig war die Erfahrung, die du zuvor bei einem starken Team wie Force India sammeln konntest?
Jules Bianchi: Das hat auf jeden Fall etwas gebracht. Für mich war es wichtig für Force India und auch Ferrari zu fahren, weil ich so einen Vergleich habe, auch wenn es nicht das gleiche Jahr und nicht die gleichen Strecken sind.

Wie schwierig war der Winter für dich, deine Situation war ja lange unklar?
Jules Bianchi: Es war schwierig, denn ich wusste lange nicht, wohin mein Weg führt. Ich habe viel trainiert und mich immer so vorbereitet, als wenn ich ein Renncockpit bekommen würde. Ich habe nicht viel nachgedacht. Dann habe ich zunächst keine guten Nachrichten bekommen, aber am Ende ist es mit Marussia ja doch noch gut ausgegangen.

Spontaner Deal mit Marussia

Wie optimistisch warst du, dass es bei Force India klappen würde?
Jules Bianchi: Schon sehr, denn zuvor sind Testfahrer oft zum Stammfahrer aufgestiegen. Ich habe viel mit meinem Manager gesprochen, eher weniger mit dem Team direkt. Für sie war es eine schwere Entscheidung, schließlich wollten sie auch selbst die beste Wahl treffen. Am Ende war es schwer, leider habe auch ich vor der offiziellen Verkündung kaum etwas erfahren. Sie hätten sich gerne früher entschieden, aber auch bei ihnen war die Lage lange unklar. Ich kann aber nicht sagen, dass es eine böse Absicht von ihnen war, es so lange hinauszuzögern.

Stand dein Manager schon zuvor mit Marussia in Kontakt?
Jules Bianchi: Nein, überhaupt nicht. Das war eine spontane Sache, wir haben ja auch gar nicht gewusst, dass sie Probleme mit dem eigentlichen Fahrer hatten. Für uns war Marussia lange Zeit gar keine Option.

Bisher fuhr Bianchi selten hinter der Caterham-Konkurrenz, Foto: Sutton
Bisher fuhr Bianchi selten hinter der Caterham-Konkurrenz, Foto: Sutton

Wie weit kann es für euch noch nach vorne gehen?
Jules Bianchi: So weit ist es nicht mehr, in Malaysia waren wir allerdings näher dran als hier in China. Wir müssen einfach weiter angreifen, dann können wir auch gute Ergebnisse holen.

Was sind die Stärken und Schwächen des diesjährigen Autos?
Jules Bianchi: Es ist sehr gut in schnellen Kurven, das hat mich überrascht. Insgesamt könnte die Balance aber noch besser sein, wobei das auch an mir liegen könnte, denn bei verschiedenen Bedingungen habe ich noch nicht so viel Erfahrungen mit dem Auto sammeln können. Insgesamt ist das Auto aber sehr gut.

Bei Marussia fahren zwei Rookies. Wie wichtig sind erfahrene Köpfe wie Pat Symonds?
Jules Bianchi: Sehr wichtig, er ist der Kopf, der arbeitet. Es ist sehr gut, dass wir ihn haben, er treibt uns alle an. Ich denke, wir können noch viel von ihm lernen und mit ihm nach vorne kommen.