Bei Lotus war heute vor allem ein Fahrer enttäuscht, dass es noch nicht zur Entscheidung um die Startaufstellung kam. Romain Grosjean zeigte im Albert Park von Melbourne eine tolle Leistung, fuhr bei trockenen Bedingungen im dritten Training die Bestzeit und kam im verregneten ersten Teil des Qualifyings auf einen starken dritten Platz. Sein Rallye-erprobter Teamkollege Kimi Räikkönen schaffte es dagegen nicht in die Top-10.

"Der Tag hat wirklich gut begonnen. Es ist das erste Mal, dass ich bei einer offiziellen Trainingssitzung ganz vorne stehe", so Grosjean, der dem Team für die harte Arbeit am Freitag dankte. "Wir haben beim Setup einen anderen Weg eingeschlagen und es ist klar, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben. Daher ist es frustrierend, dass das Qualifying verschoben wurde, aber immerhin konnten wir einige gute Dinge aus Q1 mitnehmen."

Räikkönen hing im Verkehr

Überraschend war die gute Leistung von Grosjean vor allem aufgrund der Tatsache, dass Lotus 2012 bei feuchten Bedingungen nicht unbedingt gut aussah. "Wenn man sich den heutigen Tag ansieht, haben wir uns da auf jeden Fall verbessert", hielt Grosjean fest. Dieser Meinung konnte sich auch Räikkönen anschließen, der allerdings mit ganz anderen Probleme zu kämpfen hatte: "Es war nicht leicht mit dem Verkehr, überall sind Leute abgeflogen und es gab gelbe Flaggen. Trotzdem haben wir es in die zweite Qualifying-Session geschafft, so schlimm war es also nicht."

Große Überraschungen erwartet man bei Lotus für den veränderten Rennsonntag übrigens nicht. "Wenn im Qualifying alles nach Plan läuft, ändert sich durch den neuen Zeitplan nicht wirklich etwas. Wenn wir dagegen zwischen Qualifying und Rennen noch am Auto arbeiten müssen, dann wird es ein anstrengender Tag", so Alan Permane. Sollte es trocken bleiben, sieht der Chef-Ingenieur den Supersoft-Reifen im Qualifying als erste Wahl, im Rennen wird man aber versuchen, schnell auf den Medium-Pneu zu wechseln. Optimistisch ist man bei Lotus auf jeden Fall: "Wir sahen bei nassen und trockenen Bedingungen gut aus, daher gibt es keinen Grund, anders zu denken."