Mark Webber wird bereits seit einigen Jahren zu Beginn einer Saison angedichtet, dass dies wohl seine letzte sein wird. Dennoch gelang es dem Australier stets, eine Vertragsverlängerung bei Red Bull zu erhalten und er zeigt sich zudem nimmermüde. An die andauernden Spekulationen, wer seinen Platz bei Red Bull einnehmen könnte, sollte er doch beschließen, zurückzutreten oder zu einem anderen Team wechseln - was er nicht ausschließt - hat er sich gewöhnt. Er sieht keinen Piloten, der ihm ernsthaft im Nacken sitzt.

Es sei jedoch nur natürlich, dass derartige Spekulationen aufkommen, wenn sich die Karriere eines Fahrers bei einem Top-Team dem Ende neigt. "Die Aasgeier sitzen bereits seit den letzten drei oder vier Jahren auf dem Ast, so ist das nun einmal", zeichnete er ein drastisches Bild. "Der Tag, an dem ich aufhöre, wird kommen und irgendjemand wird dann mein Auto fahren. Und vielleicht ist dieses Auto dann nicht mehr wettbewerbsfähig, also wird es nicht wichtig sein", relativierte er den Reiz seines Cockpits für potentielle Nachfolger.

Morgen kann das Telefon klingeln

Dass Red Bull seinen Kontrakt in den vergangenen Jahren jeweils nur um ein Jahr verlängerte, stört den 36-Jährigen nicht. "Für das Team ist das wohl auch eine Entscheidung, über die sie nicht groß nachdenken müssen. Wir waren in den letzten paar Jahren zusammen erfolgreich. Das ist die Haltung des Teams und das ist natürlich gut zu hören", meinte Webber. Dennoch schließt er nicht aus, dass er seine Karriere bei einem anderen Team als Red Bull beenden wird. "Man soll niemals nie sagen. Für mich ist es ziemlich wahrscheinlich, dass ich meine Karriere [bei Red Bull] beenden werde, aber man weiß ja nie. Morgen kann das Telefon klingeln und ein anderes Angebot auftauchen."

Bereits in der vergangenen Saison gab Webber offen zu, mit Ferrari verhandelt zu haben, wo Felipe Massa auf der Kippe stand. Dann entschloss er sich jedoch, das Angebot zur Vertragsverlängerung bei Red Bull anzunehmen. Teamwechsel auf die "alten Tage" heißt er nicht generell gut. "Die Formel 1 ist schon ein lustiges, altes Geschäft... man wechselt die Teams spät, ich bin mir nicht sicher. Rubens Barrichello bewundere ich dafür", spielte er auf dessen Wechsel von Ferrari zu Honda und schließlich zu Williams an. "Aber ich hätte nicht tun können, was Rubens getan hat, von einem Top-Team wegzugehen und eine Abstufung hinzunehmen... Ich bin nicht besonders scharf auf so etwas", erklärte Webber und schloss damit aus, um jeden Preis in der Königsklasse zu bleiben.