Am 3. März 2002 ging im Albert Park von Melbourne ein neuer Stern am Formel-1-Himmel auf. In seinem ersten Rennen in der Formel 1 fuhr Mark Webber sagenhaft mit seinem Minardi auf den fünften Rang. Die australischen Fans hatten keinerlei Augen mehr für den damaligen Rennsieger Michael Schumacher, denn ihr neuer Held hatte das Unmögliche geschafft.

Mark Webber fuhr 2002 mit Minadri in die Punkte, Foto: Sutton
Mark Webber fuhr 2002 mit Minadri in die Punkte, Foto: Sutton

4032 Tage später und elf Jahre älter wartet der Australier nun aber immer noch auf den großen Wurf. 2013 soll es endlich mit einem Podestplatz in der Heimat klappen - am besten natürlich mit dem Sieg beim Auftaktrennen. "Ja, wir sind im Spiel", gibt sich der mittlerweile 36-Jährige optimistisch. Zumal er auch 2013 das Thema Titel noch nicht aufgegeben hat und wie würde eine WM-Saison besser starten als mit einem Sieg zum Auftakt?

2013 oder nie?

Das Motto muss lauten: Wenn nicht 2013, wann dann? Nach Minardi folgte Jaguar, später fristete Webber seine Zeit bei Williams, bis schließlich der große Wurf gelang und er bei Red Bull unterschrieb. Von vielen Seiten als einer der besten Fahrer betitelt, galt er als der junge Wilde neben David Coulthard, der am Ende seiner Formel-1-Zeit angekommen schien.

Das Prädikat weltmeistertauglich wurde immer wieder verliehen. Sobald der Bolide der Bullen es zulassen würde, könnte Webber gewinnen. Und er gewann. Der wolkenbehangene Himmel am 12. Juli 2009 war Zeuge, als der Australier seinen Debütsieg auf dem Nürburgring feierte. Die Welt war rosarot. "Es ist ein unglaublicher Tag", strahlte Webber, dem selbst eine Durchfahrtsstrafe nichts ausmachte.

Im Jahr darauf sollte es noch besser laufen. Nach Siegen in Spanien und Monte Carlo übernahm der Australier zum ersten Mal in seinem Leben die Führung in der Weltmeisterschaft. Bis zum Ende lieferte sich der Red-Bull-Mann einen Kampf um den WM-Titel - gewonnen hat er aber nicht. Noch nie.

Horner: Webber bleibt!

Stattdessen musste der erfahrene Webber dabei zusehen, wie sein junger Teamkollege Sebastian Vettel Titel um Titel gewann. Während der Deutsche zusammen mit Red Bull 36 Pole Positions und 26 Siege einfuhr, gelangen Webber nur elf Bestzeiten im Qualifying und neun Siege. Webber war als das große Talent verschrien - in die Tat setzte es Vettel um. "Die Schwierigkeit für Mark ist, dass er ständig an einem jungen Mann im anderen Auto gemessen wird, der so viel erreicht hat", verteidigte Horner, für den Vettel der beste Pilot seiner Generation ist, was es für Webber nicht leichter mache.

Immer wieder wird der Vertrag des Australiers um ein Jahr verlängert, wenngleich die potenziellen Nachfolger bereits Schlange stehen und an der Tür in Milton Keynes kratzen. "Es gibt eine unglaubliche Anzahl an Fahrern, die gerne in den Red Bull gesetzt werden würden, aber Mark ist hier aufgrund seiner Leistung und solange er für das Team abliefert, wird er den Platz auch behalten", machte Horner bei der Press Association Sport unmissverständlich klar.

Für Horner gibt es - im Gegensatz zu Red-Bull-Berater Helmut Marko - keinen Grund, den bald 37-Jährigen auszusortieren. "Wenn wir nicht glauben würden, dass er es immer noch kann, hätten wir ihn nicht für ein weiteres Jahr mit dem Team verpflichtet", stellte sich Horner klar hinter seinen Piloten. Schließlich hätte Webber mehr als einmal bewiesen, dass er am richtigen Tag unschlagbar sein kann. Es müsste ihm nur gelingen, diese Stärke über einen längeren Zeitraum zu halten und in 19 Rennen eine derartige Leistung zu zeigen. "Wir wollen die stärkste Fahrerpaarung und Mark hat über die letzten drei Jahre signifikant zu unseren Konstrukteurs-Titeln beigetragen und war 2010 kurz davor, selbst den Titel zu gewinnen." 2013 muss Webber daran arbeiten, gegen Vettel einen Stich zu setzen. Andernfalls wird ihm wohl auf ewig das Prädikat 'kurz davor' anhängen.