Für Pastor Maldonado wird das Jahr 2013 in zweierlei Hinsicht kein einfaches: Sein Förderer, der Präsident Venezuelas, Hugo Chavez, ist verstorben. Ob Maldonado weiterhin mit Ölmillionen des südamerikanischen Landes unterstützt wird, ist damit unklar. Hinzu kommt aus sportlicher Sicht, dass Maldonado nach den zahlreichen Kollisionen und daraus resultierenden Strafen an seinem Image arbeiten muss, um sich für Top-Teams zu empfehlen.

Seine jüngsten Aussagen gegenüber ESPN machen allerdings nicht allzu viel Hoffnung. "Ich weiß nicht, was ich machen soll, denn die Formel 1 ist Rennsport, die Formel 1 ist ein Adrenalin-Sport", erklärte er. "Es war im letzten Jahr schwierig, weil ich an einen Punkt gekommen bin, an dem ich nicht mehr wusste, was ich tun soll." Es gehe jedoch nur darum, weiterzumachen und sein Bestes zu geben. "Ich weiß, dass ich konstant sein kann."

Zu Unrecht bestraft

Sein größtes Kapital ist dabei die Erfahrung aus mittlerweile zwei Saisons in der Königsklasse. Er fühle sich erfahrener mit dem Team und in der Formel 1. "Ich werde versuchen, mich von den Stewarts fernzuhalten, denn sie waren letztes Jahr sicherlich hart zu mir", erläuterte der Venezolaner in Williams-Diensten und konnte sich einen Seitenhieb auf die Rennleitung nicht verkneifen. "Auch wenn ich nichts getan habe, bin ich mehrfach bestraft worden."

Jedoch scheint ihn das noch entschlossener zu machen, seine Ziele für die Saison 2013 sind jedenfalls hoch gesteckt. "Sicherlich würde ich gerne gewinnen, ich bin hier, um zu gewinnen", erklärte der Sieger des letztjährigen Spanien GP. "Und nicht nur einmal, ich will mehr als einmal gewinnen. Warum nicht über die ganze Saison? Und warum nicht die Meisterschaft? Das wird schwierig, aber nicht unmöglich."

David gegen Goliath

Eins ist klar: Bei Pastor Maldonado gibt es nur alles oder nichts. Darin liegt auch die Ursache für seinen aggressiven und kompromisslosen Fahrstil, der ihn zwar zu einem schnellen, aber auch unfallträchtigen Piloten macht. Was ihn zudem antreibt, ist der Glaube an sein Team, mit dem er in Barcelona 2012 seinen ersten Grand-Prix-Sieg feierte. "Wir haben hier einen guten Job gemacht und ich bin mir sicher, dass wir das viele Male wiederholen können", sah er Williams zurück auf der Siegerstraße. Der Sieg habe die Tür geöffnet, dass das Team an sein eigenes Potential glaube und für die Zukunft alles gebe.

"Wir kämpfen mit Mega-Teams und vielleicht haben wir nicht alles, damit wir die Meisterschaft gewinnen können. Aber wir können einige Rennen gewinnen und sehr wettbewerbsfähig sein", analysierte Maldonado, der jedoch nicht zu sagen vermochte, ob Williams sich die ganze Saison über auf einem sehr hohen Level wird halten können. Und er gibt sich nicht der Illusion hin, dass Siege ein Spaziergang werden. "Wir müssen ehrlich mit uns selbst sein, dass es sehr schwierig wird, aber gleichzeitig auch nicht unmöglich", meinte er. "Es sieht gut aus, aber ich kann keine Garantie abgegeben."