Gian Carlo Minardi, Gründer des gleichnamigen Teams, das 20 Jahre in der Formel 1 antrat, hat die Testfahrten vor der Saison 2013 aufmerksam verfolgt. Diesmal sei es jedoch besonders schwierig, wenn nicht unmöglich gewesen, etwas zu erfahren, da die Teams ihre Neuerungen gut verbargen. Besonders fiel ihm dies beim Weltmeister-Team auf. "Red Bull hat wieder Verstecken gespielt. Das österreichische Team hat nur einmal eine interessante Zeit gesetzt, ehe sie 1-1,5 Sekunden hinter dem Team an der Spitze lagen", erklärte Minardi.

"Wenn das wahr ist, dann müssen sich die Teams ernsthaft Sorgen machen, denn acht Autos sind innerhalb von einer Sekunde über die Ziellinie gefahren. Das kann sich im Qualifying bis auf 16 steigern", mutmaßte der Italiener und blickte daher gespannt auf den Saisonauftakt im australischen Melbourne voraus. "In Q3 werden wir einen interessanten Kampf zwischen Ferrari, Red Bull, McLaren und Mercedes (die auf eine Qualifyingrunde so flott sind) sehen." Williams und Lotus, den Favoritenschreck der vergangenen Saison, sieht er dagegen nur als Außenseiter, die in diesen Kampf eintreten könnten.

"Das Wettbewerbsniveau ist höher als vor einem Jahr, wie man an den Zeiten sehen kann, die so nah an der Polezeit von 2012 oder sogar noch schneller sind", meinte Minardi. Auch Ferrari präsentiert sich auf einem deutlich höheren Niveau als 2012, Fernando Alonso meinte, die Form vor dem Saisonauftakt sei sogar 200 Mal besser als im vergangenen Jahr. Minardi beeindruckt jedoch weniger die Pace als die Standfestigkeit des F138.

"Es scheint, als habe Ferrari eine gute Zuverlässigkeit gefunden. Es freut mich so, zu hören, dass Pat Fry und das Ferrari-Personal sagen, dass sie endlich ein gutes Zusammenspiel zwischen dem Testen im Windkanal (virtuelle Realität) und dem Testen auf der Strecke (Realität) gefunden haben. Das ist so wichtig, vor allem für ein Team, das die Entwicklung immer als sein Flaggschiff betrachtet hat."