Jules Bianchi hat seine ersten 74 Runden als Marussia-Pilot hinter sich gebracht. Mit eine Rundenzeit von 1:24,028 Minuten war er am Samstag knapp zwei Zehntel schneller als Caterhams Giedo van der Garde. Die bisherige Bestzeit seines neuen Teamkollegen Max Chilton, der in Barcelona bisher an sechs Tagen im Auto saß, pulverisierte er gleich um eine ganze Sekunde.

"Es war ein sehr positiver Tag, ich habe mich schon nach drei Runden sehr wohl im Auto gefühlt und habe mein Bestes gegeben, mich so schnell wir möglich mit dem Boliden vertraut zu machen", gesteht der 23-jährige Franzose nach Testende. Erst knapp 24 Stunden zuvor war sein Engagement beim russischen Team fixiert worden, nachdem Bianchi bei Force India leer ausgegangen war.

Noch viel zu tun

"Das war wirklich eine Achterbahn der Gefühle", gibt Bianchi zu. "Aber ich danke Marussia für diese Möglichkeit." Zum VJM06 von Force India, den er noch in der Vorwoche fahren durfte, stellt Bianchi aber schon einige Unterschiede fest. "Es ist nicht ganz das, was ich gewohnt war. Ich vermisse ein bisschen Downforce, aber wir arbeiten daran und haben Lösungen im Hinterkopf."

Für den Saisonstart und sein Debütrennen gibt sich der Franzose keinen Illusionen hin: "Wir werden wohl noch nicht punktefähig sein, aber man weiß ja nie was passiert. Bis Melbourne wird es eng, aber über die Saison gesehen, bin ich mir sicher, dass wir uns stark verbessern werden."

Auch geringe Erfahrung hilft

Neben dem F1-unerfahrenen Chilton soll Bianchi seine Erfahrung aus einem Jahr als Force-India-Testfahrer einbringen, um Marussia nach vorne zu katapultieren. "Das hilft natürlich. Ich bin ja auch schon im vergangenen Jahr einige Male in den Trainings gefahren. Wir werden unser Bestes geben, den Boliden so schnell wie möglich zu verbessern."

Zunächst muss sich Bianchi aber noch mit dem Team an sich vertraut machen. "Ich kenne noch niemanden, ich kam ja erst gestern Abend hierher. Es musste alles schnell gehen. Es ist nicht leicht, aber ich wurde vom Team gut aufgenommen." Am Sonntag muss sich Bianchi das Auto mit Chilton teilen.