Am vorerst letzten Testtag hieß es in Barcelona für alle Beteiligten noch einmal warm anziehen, denn der Wettergott spielte am Freitag in Katalonien definitiv nicht mit. Das bemerkte auch Giedo van der Garde, der dem Regen jedoch immerhin seine F1-Premiere im Nassen zu verdanken hatte und somit etwas Positives abgewinnen konnte. "Die kalten Temperaturen bedeuteten heute, dass es für die Fans auf den Tribünen sicherlich weniger spaßig war - aber für mich war es durchaus hilfreich, einmal ein paar Runden mit den Intermediate-Reifen drehen zu können. Es war mein erstes Mal in einem Formel-1-Auto im Regen und gut, den Boliden bei diesen Bedingungen gleich einmal kennenzulernen", so der Holländer.

Da die Reifen ob der widrigen Verhältnisse jedoch noch schwerer auf Temperatur gekommen seien als ohnehin schon, habe er nicht besonders hart attackieren können. "Trotz des Wetters war es letztendlich aber noch ein produktiver Tag", so Van der Garde, der am Freitag immerhin die sechstschnellste Zeit aller Piloten fuhr und insgesamt 50 Umläufe absolvierte. Eine Position vor ihm reihte sich auf dem Zeitentableau Esteban Gutierrez ein. Der Mexikaner war der nächste Rookie, der in Katalonien erstmals in der Königsklasse Regenluft schnuppern durfte - und das über 61 Runden. "Für mich war das heute ein sehr interessanter Tag", verriet der Sauber-Pilot anschließend.

"Auch einmal bei feuchten Bedingungen Erfahrungen zu sammeln, war enorm wichtig. Ich konnte sehr viel lernen, so gesehen war dieses Wetter genau das, was ich gebraucht habe", grinste der Neuling. Gutierrez fügte an: "Besonders am Vormittag war es aufschlussreich. Die Strecke war zu Beginn noch nass und trocknete dann immer mehr ab." Bei den Mix-Bedingungen habe man herrlich alle möglichen Schlechtwetter-Szenarien und Reifenvergleiche simulieren können. "So konnte ich zum Beispiel auch einmal mit Trockenreifen bei ganz kniffeligen Verhältnissen üben - diese Situation könnte mir eines Tages ja auch im Rennen blühen", meinte der Mexikaner vorrausschauend und fügte hinzu: "Diese Unterschiede einmal zu erleben, war sehr wertvoll."