Am finalen Tag der Testfahrten in Jerez brannte Sebastian Vettel eine 1:18,565 in den rauen Asphalt in Südspanien. Die Zeit war für den Dreifach-Champion aber nicht relevant, viel wichtiger waren ihm die Eindrücke seines RB9 im Vergleich zu 2012. "Mein Gefühl im Vergleich zu den Jerez-Tests im letzten Jahr ist etwas besser, denn damals kämpften wir ein wenig mit der Zuverlässigkeit", erklärte Vettel. Selbige hätte bisher noch keinerlei Probleme bereitet und es war möglich, sehr viele Runden zu drehen. "Es sieht so aus, als hätten wir unsere Hausaufgaben gemacht."

Im Vergleich zum Vorjahr hätte sich der Bolide nicht viel verändert, einen Schritt zum RB8 erkannte Vettel aber schon. "Es ist kein großer Schritt, aber es wird bis zum ersten Rennen sicherlich noch etwas kommen. Die meisten Neuheiten spielen sich natürlich unter der Haube ab. Aber für uns Fahrer ist der Unterschied spürbar", schilderte der Heppenheimer, der deutlich machte, dass eine wirkliche Aussage über die Leistung erst im direkten Vergleich zu den anderen Teams in Australien möglich sein wird.

Wichtig war für den Weltmeister zunächst, dass das Gefühl im neuen Boliden passt. Durch die anspruchsvolle Streckencharakteristik musste der Deutsche sehr viele Veränderungen während des Fahrens vornehmen, was ihm aber gut gefiel. "Es bringt dich gleich wieder in den Rhythmus nach der Pause", lachte Vettel, der das eine oder andere Wehwehchen zu beklagen hatte. "Einige Muskeln sind natürlich schwierig zu trainieren, da merkt man schnell, dass etwas zwickt", bezog sich Vettel auf die Halspartie. "Aber es ist nicht so, als dass ich gleich umfallen würde."

Während seiner beiden Testtage war Vettel auf die grundsätzlichen Dinge an seinem neuen Arbeitsgerät konzentriert - Reifenevaluierung zählte noch nicht dazu. "Wir hatten die weichen Reifen diese Woche noch nicht auf dem Programm", verriet der Weltmeister, der nur mit Medium- und Hartreifen unterwegs war. Aussagen über die veränderten Mischungen wollte er nach Jerez ebenfalls nicht treffen. "Jerez ist nicht so aussagekräftig, wie man es sich für den Anfang des Jahres wünscht, denn die Strecke verschleißt die Reifen sehr." Die weichen Pneus sind laut den Aussagen des Weltmeisters dann für Barcelona vorgesehen. "Bei den nächsten Tests werden wir dann bereits ein bisschen mehr über uns selbst und auch die anderen erfahren."