Der dritte Tag der Testfahrten liegt hinter den Piloten und auf der Zeitentafel in Jerez steht neben der Nummer eins der Name Felipe Massa. Dennoch bricht der Ferrari-Pilot nicht gleich in Jubelstürme aus, sondern betrachtet die Situation nüchtern. "Natürlich ist es immer schön, den Tag mit deinem Namen auf der ersten Position zu beenden. Aber ehrlich gesagt, bedeutet das nichts", spielte er auf die undurchsichtige Situation in Sachen Betankung, Programm, Reifen und momentanem Entwicklungsstand der Boliden an.

Umso weniger wollte Massa auf seine Zeit von 1:17,879 Minuten geben, da Jerez erst den ersten Test der Saison darstellt und bis zum Saisonauftakt noch einiges kommen wird. "Ich weiß nicht, ob wir beim ersten Rennen auch in dieser Position sein werden", so der Ferrari-Pilot weiter. Klar sei für ihn nur, dass die Entwicklung zu 100 Prozent forciert werden müsse und er alle ihm möglichen Ressourcen in dieses Projekt stecken wird. Denn eines wurde für ihn bereits während dieser Tage deutlich: "Das ist zwar erst die erste Testwoche, aber ehrlich gesagt, sehe ich auf der Strecke eine Menge guter Autos."

Buttons Runde war unglaublich

Am Donnerstag - und damit seinem letzten Tag, bevor er den F138 an Pedro de la Rosa übergibt - konzentrierte sich Massa erstmals darauf, eine größere Zahl an Runden abzuspulen. Am Dienstag waren es noch 64, während der Brasilianer die Rote Göttin am Donnerstag 85 Mal um den Kurs pilotierte. Zu Beginn hatte sich die Scuderia eher auf Straight-Line-Tests, langsame oder konstante Rundenzeiten konzentriert.

Felipe Massa erwartet einen harten Entwicklungskampf bis Australien, Foto: Sutton
Felipe Massa erwartet einen harten Entwicklungskampf bis Australien, Foto: Sutton

Obgleich Massa nun die Tagesbestzeit von Jenson Button zum Auftakt um eine Sekunde unterbieten konnte, sprach er immer noch von einer unglaublichen Runde. "Ich meine, er fuhr diese Zeit auf harten Reifen, am ersten Tag und immer noch glauben alle Leute, dass diese Rundenzeit schnell war", zeigte sich Massa beeindruckt und gestand, am Dienstag nicht das Auto gehabt zu haben, um eine derartige Rundenzeit zu fahren. "Ich glaube, die Runde war wirklich beeindruckend. Sicherlich denken das nun auch viele Leute über meine Zeit."

Positiv sollte es die Fans der Roten stimmen, dass Massa nicht viel Zeit in Veränderungen am Setup investieren musste. "Das Auto reagierte gut, aber ich machte nicht viele Veränderungen um zu sehen, ob das Auto besser oder schlechter zu fahren wird", führte Massa aus, der sich vor allem über die Fortschritte auf den weichen Reifen freute, die er an seinem finalen Tag ausführlicher testen konnte. "Insgesamt stimmt mich die Konstanz des Autos und alles darum herum positiv."